Religiöse Führer sagen: Der Waffenhandelsvertrag muss Regeln für Munition festlegen!

Christliche Führungspersonen, die Organisationen von um die 90 Prozent der zwei Milliarden Christen repräsentieren, haben einen gemeinsamen Appell an die 194 Regierungen gerichtet, die zurzeit über den ersten globalen Waffenhandelsvertrag verhandeln: Verankern Sie den Handel mit Munition im Vertrag! Vorschläge am Verhandlungstisch würden Waffenverkäufe für Genocid, Kriegsverbrechen und grobe Menschenrechtsverletzungen verbannen. Fast alle der 194 in die Verhandlungen eingebundenen Staaten erkennen, dass die für diese Verbrechen am meisten benutzten Waffen und Munitionsarten in dem Vertrag eingeschlossen sein müssen.

Kirchen und ihre Mitglieder sind täglich Zeugen für den Blutzoll der außergesetzlichen Waffengewalt, weil die Opfer in verschiedenen Teilen der Welt in kirchliche Spitäler und Friedhöfe gebracht werden. „Der Waffenhandelsvertrag muss die Versorgung mit der Munition regeln, die gegen sie angewandt wird“, sagen VertreterInnen des Weltkirchenrates, der weltweiten Evangelischen Allianz, von Pax Christi International und der Caritas in einer gemeinsamen Stellungnahme, die am 20. Juli herausgebracht wurde.

Eine winzige Minorität von Ländern, einschließlich der Großmächte, bestehen darauf, dass die Frage der Munition nicht durch den Vertrag geregelt wird. „Es gibt keinen Weg, Munition bei einer längst überfälligen Handelsregulierung herauszunehmen, wenn sie doch solches Leiden und Tod über Millionen Leute gebracht hat“, erklärten die Kirchenführer zur Halbzeit der sensiblen, einen Monat dauernden UN-Vertragsverhandlungen. Marie Dennis, die Co-Präsidentin von Pax Christi International, ist eine der Unterzeichnenden der Stellungsnahme.

Der Moderator des Zentralkomitees des Weltkirchenrates, Rev. Dr. Walter Altmann, führt die ökumenische Delegation bei der UN-Konferenz zum Waffenhandelsvertrag in New York an. Die WCC-Kampagne für einen starken und wirksamen Waffenhandelsvertrag umfasst 70 Mitgliedskirchen und verwandte Organisationen in 35 Ländern.

von: Gerhilde Merz