20.4.2013 Kafr Quaddum

Kafr Qaddum

Die Freitagsdemonstration (19.4.) wurde gewaltsam beendet. Ein paar hundert Einwohner von Kafr Qaddum forderten wiederum die Freigabe eines Durchgangs zu ihren Feldern und zu ihrem Nachbardorf. Israelische Siedler versuchen durch ihre illegalen Besetzungen den Palästinensern immer mehr Land zu nehmen. Die Durchfahrt wurde den Palästinensern von Behörden und IDF (Israelisches Militär) untersagt. Einen zeitraubenden und langen Umweg wollen die Einwohner nicht mehr in Kauf nehmen. Mit schwerem Militärfahrzeug, durch Abfeuern von Tränengas, ohrenbetäubenden Lärmsirenen, durch Bespritzen der Demonstranten mit Stinkwasser wurden die Demonstranten zerstreut. Die palästinensischen Demonstranten bewarfen die schweren Militärfahrzeuge mit Steinen. Dutzende von Soldaten attackierten die Demonstranten. Zeugen berichteten von einem Schlachtfeld. Besonders betroffen war und ist eine Familie, die ein Haus an der Frontlinie bewohnt. Durch den massiven Einsatz von Tränengas verschlimmerte sich die Situation in der Wohnung. Die Familienmitglieder litten schwerstens unter dem Tränengas, irrten in der Wohnung umher und rangen nach Luft. Durch das über sie verhängte Ausgangsverbot blieb ihnen keine andere Wahl. „Es war der schlimmste Freitag; dass wir überlebten, verdanken wir Allah.“, so die leidgeprüfte Mutter. Das EAPPI Team besuchte mit mir die Familie in der Hoffnung sie hiermit ein wenig zu trösten und einfach da zu sein.


Jussuf Windischer EA (Tukarm)