Friedensgottesdienst anlässlich 80 Jahre Pax Christi International in der Pfarrkirche Pichl

Aus Anlass des 80-Jahr-Jubiläums von Pax Christi International fand in der Pfarrkirche Pichl ein Friedensgottesdienst statt, der vom Kirchenchor mit Friedensliedern gestaltet wurde.

In seiner Einleitung verwies Martin Kranzl-Greinecker auf Dom Helder Camara , den verstorbene Bischof von Recife, der  meinte, er würde am liebsten jedem Kind einen Globus schenken, um seinen Horizont zu erweitern.

Kranzl-Greinecker ging in seiner Predigt dann zunächst auf die Entstehung von Pax Christi International nach dem Ende des 2. Weltkriegs ein und die Versöhnungsbemühungen zwischen Deutschen und Franzosen, die aus Gebetstreffen entstanden.

Drei Dinge sind für Frieden notwendig: soziale Sicherheit, Gerechtigkeit und Mitsprachemöglichkeiten. Anschließend zitierte er auch noch das Gebet „Das Gute zählt“ aus dem KZ Ravensbrück, in dem für die Verfolger gebetet wird, damit sie abstehen von ihrem Wahn, um über die Wichtigkeit der Bereitschaft zur Versöhnung hinzuweisen.

 

Gebet aus dem KZ Ravensbrück

Das Gute zählt

Friede den Menschen, die bösen Willens sind, und ein Ende aller Rache und allen Redens über Strafe und Züchtigung. Die Grausamkeiten spotten allem je Dagewesenen, sie überschreiten die Grenzen menschlichen Begreifens, und zahlreich sind die Märtyrer.

Daher, o Gott, wäge nicht ihre Leiden auf den Schalen deiner Gerechtigkeit‚ fordre nicht grausame Abrechnung, sondern schlage sie anders zu Buche:

Lass sie zugutekommen allen Henkern, Verrätern und Spionen und allen schlechten Menschen, und vergib ihnen um des Mutes und der Seelenkraft der andern willen.

All das Gute sollte zählen, nicht das Böse. Und in der Erinnerung unserer Feinde sollten wir nicht als Opfer weiterleben, nicht als ihr Alptraum und grässliche Gespenster, vielmehr ihnen zu Hilfe kommen, damit sie abstehen von ihrem Wahn:

Nur dies allein wird ihnen abgefordert, und dass wir, wenn alles vorbei sein wird, leben dürfen als Menschen unter Menschen, und dass wieder Friede sein möge auf dieser armen Erde den Menschen, die guten Willens sind, und dass dieser Friede auch zu den anderen komme.