Gaza Fakten

Gaza und die Blockade

Seit 2007 leben die 1,7 Millionen Bewohner von Gaza – mehr als die Hälfte davon Kinder – unter einer strengen Blockade, die die Bewegung von Menschen und Gütern (einschließlich medizinischer Versorgung, Baumaterial, Ersatzteile für Maschinen, Heizmaterial, Chemikalien, Rohmaterial für industrielle Produktion, elektrische Ausrüstung etc.) nahezu unmöglich macht. Nach Erhebungen der UN OCHA (= UN Office for the Coordination of Humanitarien Affairs) sind die Resultate dieser Blockade:

  • In der ersten Hälfte 2013 durften weniger als 200 Personen Gaza in Richtung Israel verlassen;
  • 57 % der Haushalte in Gaza erleben Nahrungs-Engpässe und ungefähr 80 % erhalten Nahrungshilfe in irgendeiner Form;
  • 35.5 % aller Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen sind arbeitslos – eine der höchsten Arbeitslosenraten weltweit;
  • Wegen der Brennstoffknappheit betragen die Stromausfälle täglich in den meisten Bereichen Gazas bis zu 12 Stunden;
  • Nur 25 % der Haushalte in Gaza erhalten täglich Fließwasser, und dann nur stundenweise.
  • Über 90 % des aus den Wasserleitungen in Gaza entnommenen Wassers sind  für den menschlichen Gebrauch unsicher; die nötigen Filtereinrichtungen können (dürfen) jedoch  nicht nach Gaza eingeführt werden;
  • Während der ersten Hälfte 2013 durfte täglich weniger als eine LKW-Ladung an Gütern aus Gaza ausgeführt werden.
     

Die Blockade wurde von Israel mit Unterstützung der USA eingerichtet, um die Hamas zu  schwächen. Nach mehr als sechs Jahren ist es jedoch klar, dass die Blockade ein totaler Fehler war. Die Hamas wurde durch diese Maßnahme nicht geschwächt. Die Sicherheit in Israel wurde nicht verbessert. Und die Friedenserwartungen zwischen Israelis und Palästinensern  sind nicht realistischer geworden. Was jedoch bewirkt wurde, ist eine Zunahme der Armut und des Leidens für die Zivilbevölkerung von Gaza.

Lesen Sie die Berichte des „American Friends Service Committee“  über „Gaza und die Blockade“ auf http://afsc.org/resource/gaza-under-siege

Übersetzung: Gerhilde Merz