Vertreibung von Beduinen aus der Wüste in Israel verhindern

Pax Christi Deutschnland und Rabbiner für Menschenrechte bitten Bundesregierung und Parteien um Unterstützung.  Die Pax Christi Deutschland-Nahost-Kommission hat sich gemeinsam mit den Rabbinern für Menschenrechte mit der Bitte an Bundesregierung und Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag gewandt, möglichst umgehend mit den in Israel für den „Prawer-Begin-Plan“ Verantwortlichen Kontakt aufzunehmen. Es geht darum, die Sorgen und Bedenken der internationalen Gemeinschaft darzulegen, falls dieser Plan im israelischen Parlament verabschiedet und umgesetzt würde. Dr. Manfred Budzinski, der Sprecher der Nahost-Kommission, betont: „Gegenwärtig sind etwa 40.000 Beduinen in Gefahr, infolge dieses Planes ihre Häuser und ihre Grundstücke zu verlieren."  Dieses Gesetzgebungsverfahren hat in den letzten Wochen zu zahlreichen Protesten in Israel, Palästina und der ganzen Welt geführt. Schon in den vergangenen Jahren hat die internationale Gemeinschaft wiederholt ihre Kritik gegen den Plan zum Ausdruck gebracht. Im März 2012 hat der UN-Ausschuss für die Beseitigung für Rassendiskriminierung Israel aufgefordert, die vorgeschlagene Umsetzung der Rechtsvorschriften des Prawer-Begin-Plans wegen erkennbarer Diskriminierung zurückzuziehen. „Bereits im Juli 2012“, so Manfred Budzinski, „verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, in der Israel aufgefordert wurde, diesen Plan und seine Politik der Verdrängung, Vertreibung und Enteignung zu stoppen.“ Am 24. Juni 2013 hat das israelische Parlament, die Knesset, in erster Lesung das „Gesetz zur Regelung der Beduinen in der Negev-Settlement“, auch „Prawer-Begin-Plan“ genannt, mit 43 zu 40 Stimmen verabschiedet. Der Gesetzentwurf wird nun von dem Ausschuss für Inneres und Umwelt für die zweite und dritte Lesung in Kürze vorbereitet. Dieser Plan sieht vor, 40 Prozent der Beduinen, die heute in sogenannten „nicht anerkannten Dörfern“ leben, in vom Staat dafür vorgesehene Areale umzusiedeln. Der Plan legt außerdem fest, dass die Beduinen nur zu 50 Prozent für den Verlust des Landes entschädigt werden. Die nationalreligiöse Partei „Jüdisches Heim” (Vorsitzender ist Naftali Bennett) hat in letzter Minute den folgenden Zusatz durchgebracht: Den Beduinen soll nur eine begrenzte Zeit  für die Akzeptanz dieser Kompensation zugestanden werden (die dann zugleich deren Zustimmung zur Konfiszierung des Landes bedeutet).  Falls sie aber in diesem Zeitraum die Kompensation nicht unmittelbar annehmen sollten, verlieren sie ihr Recht auf Kompensation. Nach der Umsetzung des "Prawer-Begin-Plans" soll das Land für jüdische Staatsangehörige zur Verfügung gestellt werden.
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Begegnung mit Reuven Moskovitz

„Mein Leben – ein Friedensabenteuer“, Begegnung mit Reuven Moskovitz

Linz, 10. September 2013, 19 Uhr: Vortragssaal der Martin Luther Kirche an der Landstraße (Martin Luther Platz 2a); Veranstalter: Ev. Bildungswerk, Pax Christi OÖ, Friedensinitiative der Stadt Linz, Solidarwerkstatt

Graz, 13. September 2013, 19:30 Uhr: Festsaal der Heilandskirche, Kaiser Josef Platz 9; Veranstalter: Pax Christi Steiermark, EAPPI, Evang. Kirche; Mitwirkung am evang. Gottesdienst in der Heilandskirche am Sonntag, 15. September

Innsbruck, 18. September, 19:30: Haus der Begegnung, Rennweg 12; Veranstalter: Fachreferat Theologie, Pax Christi Tirol

Ein gerechter Friede kann nur durch gewaltloses aufeinander Zugehen zustandekommen ist die Meinung des ursprünglich aus dem nordrumänischen Stedtl stammenden Philosophen, Historikers und Träumers, der wie wenige die Welt des 20. Jahrhunderts und bis heute mit wachem Geist durchlebt und mitgestaltet hat. „Anstatt über die Finsternis zu klagen, muss man eine Kerze anzünden und damit die Finsternis vertreiben“, ist eine seiner Lebensweisheiten. Reuven hat viele Kerzen angezündet und manchmal hat man versucht, ihm diese wieder auszublasen. Aber unentwegt geht er seinen Weg, um den Menschen vom Frieden zu erzählen, und ist damit vor allem in deutschen Landen in Begleitung seiner Mundharmonika unterwegs. Reuven lebt in Jerusalem. Er wird in Österreich aus seinem Leben und über seine Überzeugung sprechen.

Reuven Moskovitz

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Weltwoche für Frieden in Palästina/Israel

Weltwoche für Frieden in Palästina/Israel
22.- 28. September 2013

Gebet, Information und Anwaltschaft für Gerechtigkeit in Palästina

2013 – und in den kommenden Jahren – wird die Weltwoche für Frieden, eine Initiative des Palestine Israel Ecumenical Forums (PIEF) des Weltkirchenrates (WCC) im Herbst und in zeitlicher Nähe zum Weltfriedenstag stattfinden, und nicht, wie bisher, in der Pfingstzeit.

Während dieser Woche – aber natürlich auch darüber hinaus – sind wir aufgefordert, auf die Situation der Menschen in den besetzten palästinensischen Gebieten hinzuweisen – Jerusalem, Westbank, Gaza usw. Das kann geschehen durch Gottesdienste oder besondere Einlagen in Gottesdiensten und Andachten, durch Mahnwachen oder durch Vorträge und andere Informationsveranstaltungen.

„Jerusalem, Stadt der Gerechtigkeit und des Friedens“ ist der Schwerpunkt in diesem Jahr. Inzwischen wurde von „Kairos Palestine“ das „Jerusalemgebet“ vorbereitet und ist im Anhang in deutscher Sprache zu finden. Die ganze Gottesdienstliturgie (in deutscher Sprache) ist zu finden unter http://worldweekforpeace.org

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Schulkinder in Hebron festgenommen

Am Mittwoch, dem 20. März 2013 erschienen um 7.30 22 israelische Soldaten in der Hebron Public Elementary School und zwangen die Schulkinder, zum Checkpoint 29 zu gehen und dann in Militärfahrzeuge einzusteigen. Insgesamt nahmen sie während dieses Vorfalles 27 Kinder im Alter von 7 – 15 mit.

Zwei der Kinder wurden kurz nach der Festnahme am Straßenrand ausgelassen. Die übrigen 25 Kinder wurden zur Polizeistation nahe der Ibrahim Moschee gebracht; dort wurden sie fotografiert und ihnen Fingerabdrücke abgenommen.

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Brief an Präsident Obama

Brief an Präsident Obama von den Mitgliedsorganisationen von Pax Christi International (11.März 2013)
 
President Barack Obama
The White House
1600 Pennsylvania Avenue, NW
Washington DC 20500
 
Sehr geehrter Herr Präsident!
 
Da Sie sich gerade für Ihren Besuch in Israel und Palästina im Laufe dieses Monats vorbereiten, schreiben wir an Sie, um mit Ihnen zwei unserer tiefsten Sorgen zu teilen, die Hindernisse für einen Frieden im Mittleren Osten sein können: die Ausdehnung der israelischen Siedlungen,  die eine Zweistaatenlösung ev. unmöglich machen kann, und die schon bald fertig gestellte Trennungsmauer. 
 
Wir schreiben als glaubende Menschen mit der Verpflichtung, für einen gerechten und anhaltenden Frieden zu arbeiten, von dem die Israeli und die Palästinenser gleichermaßen profitieren würden. „Brief an Präsident Obama“ weiterlesen

Folter in israelischen Gefängnissen

Gemeinsam mit anderen Menschenrechtsorganisationen ist auch Pax Christi empört über den Umgang der israelischen Armee und Militärgerichtsbarkeit mit ihren palästinensischen Gefangenen.
Wie auch in den österreichischen Medien berichtet wurde, starb der junge Familienvater Arafat Jaradat am 6. Tag nach der Entführung aus seinem Haus (24. Februar 2013) in Folge illegaler, schwerer inhumaner Folter durch den israelischen Geheimdienst (Mossad). Tausende Palästinenser werden oft ohne Verhandlungen für lange Zeit ohne Gerichtsverfahren festgehalten und aus dem zivilen Leben ausgeschaltet.
Er ist nicht der einzige, der zu Tode gefoltert wurde. Mindestens 207 Menschen sind auf diese Weise ermordet worden.
 
In den Artikeln 3 und 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (10. Dezember 1948) heißt es: (3) Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person; und (5) Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterzogen werden.
 
Die derzeitige Regierung und Administration Israels hält sich in ihrer Praxis nicht an die Allgemeine Erklärung. Menschenrechte wurden und werden verletzt.


Pax Christi International fordert die Beendigung der Siedlungspolitik in Palästina

Pax Christi International fordert die Beendigung der Siedlungspolitik in Palästina –
Auf dem Wege zu einem aktiven Bann auf israelische Siedlungsprodukte

Gründend auf einer ungewissen politischen Landschaft in Israel nach der Wahl ruft Pax Christi International zur Aufmerksamkeit auf ein Thema, welches bei der israelischen Wahlkampagne weithin vernachlässigt wurde, und keine Priorität bei den Verhandlungen zur Bildung einer neuen israelischen Regierung hat oder allem Anschein nach haben wird: die Ungesetzlichkeit der israelischen Besatzung und die Fortführung der Siedlungspolitik.
Pax Christi International wird daher neue Initiativen durch die internationale Zivil-
gesellschaft im Blick auf die Beendigung der israelischen Siedlungspolitik und einen aktiven Bann auf israelische Siedlungsprodukte unterstützen. „Pax Christi International fordert die Beendigung der Siedlungspolitik in Palästina“ weiterlesen

10 Jahre ökumenisches Begleitprogramm in Israel und Palästina

10 Jahre Ökumenisches Begleitprogramm in Israel und Palästina
Ein Bericht des Weltkirchenrates vom 7. Dezember 2012

EAPPI – Zehn Jahre Unterstützung für Israelis und Palästinenser in der Arbeit für einen gerechten Frieden

Das „Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel“ (EAPPI) hat in zehn Jahren 1062 Freiwillige aus 25 Ländern zur Überwachung der Menschenrechte in Jerusalem und in der Westbank eingesetzt. Das ist ein Grund zum Feiern.

„10 Jahre ökumenisches Begleitprogramm in Israel und Palästina“ weiterlesen

Willkommen Palästina!

Willkommen Palästina! – Reflektionen aus der Diaspora von Viola Rabeb

Die UNO-Vollversammlung stimmte gestern mehrheitlich der Anerkennung des Beobachterstatus von Palästina zu. Ein historischer Moment! Ja, die Weltgemeinschaft hat fast 65 Jahre für diesen Schritt gebraucht, wobei nicht zu vergessen ist, dass die UNO zahlreiche Resolutionen zu Palästina in der Zwischenzeit verabschiedet hat. Heute schafft es Palästina wieder einmal auf die ersten Seiten der Weltmedien. Inmitten des Jubels und Trubels reduziert sich die Reflexion über das Abstimmungsverhalten der verschiedenen Länder, auf die Kategorien „für, gegen und Enthaltung“. „Willkommen Palästina!“ weiterlesen