Grundsatzpapier (Vorschlag 20.2.2012)

 Konsequenzen

In Anbetracht von Gewalt, Kriegen und Kriegsvorbereitungen, in Sinne einer aktiven Verteidigungspolitik und von Abrüstung bewegt sich Pax Christi Österreich zu einem pazifistischen und antimilitaristischem Standpunkt und setzt unter den Handlungsmöglichkeiten einer gewaltfreien Friedenspolitik folgende Schwerpunkte.

1. Kommission Pazifismus/Antimilitarismus

Wir versuchen Menschen, insbesondere jüngeren Menschen in Pax Christi einen Ort zu bieten, wo Initiativen gesetzt werden können, die in Pazifismus und Antimilitarismus dem Frieden dienen.

2. Information und Aufklärungsarbeit

Pax Christi bemüht sich, gesicherte Hintergrundinformationen rund um Österreichs Militärdoktrin, Bundesheer in EU und NATO, Beteiligung an Einsätzen ( Frontexbeteiligungen, Battlegroups, Natoeinsätze…), Abfangjäger, sinnlose Rüstungsausgaben u.a.m ans Tageslicht zu bringen. Informationen und eine dbzgl. Aufklärungsarbeit sollen helfen dbzgl. Märchen, Mythen und Illusionen zu ersetzen. Pax Christi möchte auch im Dienste der Wahrheit den tendenziösen Berichterstattungen, die dem medialen mainstream folgen, ein Gegengewicht gegenüberstellen.

3. Einsatz für aktive Neutralität und Sicherheit Österreichs

Wir setzen uns dafür ein, dass Untergrabungen der Neutralität Österreichs durch Natointegration und Beistandsverpflichtungen nicht unwidersprochen bleiben und gestoppt werden. Für Pax Christi ist die Bewahrung und z.T. Wiederherstellung der Neutralität Österreichs und eine aktive Neutralität von großer Wichtigkeit. Die Sicherheit und ein rechtes Verständnis von Sicherheit ist uns zentrales Anliegen.

4. Alternativen

Wir möchten junge Erwachsene bzgl der Alternativen zum Wehrdienst informieren (in Schulen, öffentlichen Veranstaltungen, bei Stellungskommissionen…) informieren. Junge Erwachsene sollen frühzeitig, fair und umfassend über Alternativen (Friedensdienst, freiwilliges soziales Jahr, Zivildienst u.a.m.) informiert werden. Pax Christi setzt sich für Alternativen zum Wehrdienst ein und wirbt dafür.

3. Zeugnis geben für Möglichkeiten der Gewaltfreiheit

Wenn sich Österreich direkt oder indirekt an Kriegen, Invasionen, und deren Vorbereitungen beteiligt, widersetzt sich Pax Christi Plänen und auch den Durchführungen. Bei Werbeveranstaltungen des Bundesheeres (Paraden, Waffenausstellungen…) versuchen wir nach Möglichkeiten durch pazifistische Präsenz, Flashmobs, Infos über Alternativen Zeugnis geben und auch zu informieren.
Mit diesen angeführten Möglichkeiten einer gewaltfreien Friedenspolitik möchte Pax Christi Österreich einen konstruktiven Beitrag für den Frieden in der Welt leisten: in der Tradition von Gewaltfreiheit, Pazifismus und Antimilitarismus (oder gewaltfrei, aber nicht wehrlos)

Autor: Jussuf Windischer

Argumentarium zur Volksbefragung über die Wehrpflicht (revidierte Fassung – Stand vom Dezember 2012)

Die angekündigte Volksbefragung brachte und bringt Bewegung. Wehrpflicht, Berufsheer, Zivildienst u.a.m. wird wieder neu diskutiert. Auch innerhalb von Pax Chrsiti Österreich setzt die Kommission Paziufismus/Antimilitarismus neue Akzente, im fogenden die Argumentionen von Dr. Klaus Heidegger:

Pax Christi Österreich hat sich schon seit vielen Jahren für die Aufhebung von Zwangsdiensten und die Schaffung von Freiwilligendiensten ausgesprochen. Die Wehrpflicht bzw. der Kriegsdienstzwang sind ein Relikt einer Zeit, in der jeder junge Bürger in ein militärisches System gezwungen wurde. Zivildienst, so wertvoll er in den letzen Jahren für die Gesellschaft und zahlreiche sozialen Organisationen wurde, war ohnehin nur als Ersatzdienst konzipiert und wurde gegenüber dem Präsenzdienst – zumindest was die Dauer betrifft – mit einer 50 prozentig längeren Dienstzeit diskriminiert und lediglich als Ausnahmesituation toleriert.

Argumentarium zur Volksbefragung über die Wehrpflicht
revidierte Fassung, mit Stand vom Dezember 2012

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Wehrpflicht abschaffen – Nein zu reinem Berufsheer

Schon 2011 brachte die Kommission Europa – Neutralität – Friedensdienste folgende Überlegungen ein: (siehe Wehrpflicht abschaffen!)

Sollte sich die Debatte in Österreich auf die Alternative ‚reines Berufsheer’ oder ‚Wehrpflicht beibehalten’ reduzieren, so spricht sich Pax Christi Österreich für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus. Diese Lösung hat u. E. das geringere Potential um missbraucht zu werden und Österreich über Auslandseinsätze in Kriege zu verwickeln. Letztgenannter Punkt führte innerhalb von Pax Christi zu einer Kontroverse. Einige MitabeiterInnen setzten sich für die Entmilitarisierung/Pazifismus ein, einige MitarbeiterInnen plädieren für die Akzeptanz des geringeren Übels: die Beibehaltung der Wehrpflicht. Konkretisierung für die PCÖ-Kommission ‚Europa-Neutralität-Friedensdienste’ (Peter Öfferlbauer, Markus Pühringer, Meinrad Schneckenleithner, (10. August 2011)

Hier können Sie das Dokument "Wehrpflicht abschaffen – Nein zu reinem Berufsheer" lesen: Wehrpflicht abschaffen-2[1] Autor: Peter Öfferlbauer, Markus Pühringer, Meinrad Schneckenleithner

Österreich hat Beteiligung an den EU-Battlegroups am 1.Juli 2012 verlängert!

Der Staat Österreich ist mit von der Partie. Mit 1.Juli 2012 wurde die Beteiligung an den EU-Battlegroups neuerlich verlängert. Wenn beispielsweise in Tirol ausländische Militärfahrzeuge rollen und Militäreinheiten aus anderen EU- oder NATO-Ländern im Truppenübungsplatz Lizum-Walchen für gemeinsame künftige Einsätze üben, dann wird begreifbar: EU-Schlachttruppen unter österreichischer Beteiligung sind mehr als nur eine Idee aus dem Verteidigungsressort. Sie sind längst schon militärische Wirklichkeit geworden.

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Starkes Plädoyer für wirksame Regeln für Waffenhandel

Am 11. Juli 2012 konnten Delegierte der Zivilgesellschaft im Zuge der „Diplomatenkonferenz für einen Waffenhandelsvertrag“ (2. bis 27. Juli 2012) in New York sprechen. Eine Sprecherin war Jasmine Galace von IANSA (Frauennetzwerk PHILIANSA). Die Rede ist hier angehängt. Jasmin sprach auch als Mitglied von Pax Christi International in den Philippinen und sagte u.a.:

„Ich bin Mitglied von Pax Christi International; Mitglieder dieser auf den Glauben gegründeten Organisation vom Südsudan bis El Salvador, Haiti bis zum Irak, von Mexiko bis zu den Philippinen, der Demokratischen Republik Kongo bis zu den Vereinigten Staaten von Amerika haben gesehen, wie konventionelle Waffen benutzt werden, um damit Menschenrechte zu verletzen; ob die Waffen während oder im Vorfeld zu einem Krieg und gewalttätigen Konflikt eingesetzt werden, ob sie von gewalttätigen Banden und im organisierten Verbrechen gesammelt, oder ob ihre Verbreitung vor allem ein lukratives Geschäft ist – gewissenlos werden damit Menschenleben zerstört und Elend hervorgerufen. Ungeheuerlich ist besonders die Auswirkung auf Frauen und Kinder und ebenso die Umlenkung von Ressourcen, die für den Schutz von Menschenleben und Menschenrechten und die Natur gebraucht werden."  

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„Das Vaticanum II fortschreiben…“

50 Jahre nach Beginn des 2. Vatikanischen Konzils (1962-1965) widmet auch Pax Christi Österreich den Studientag (Freitag, 21.9) und die Präsidiumssitzung (Samstag, 22.9.) der Fortschreibung des 2. Vatikanischen Konzils.

Zum Studientag sind Mitglieder und Sympathisantinnen von Pax Christi herzlich eingeladen. Gerichtigkeit – Friede – Bewahrung der Schöpfung: Impulsreferate von Prof. Roman Siebenrock von der theologischen Fakultät Innsbruck und Klaus Heidegger, Vorsitzender der Kommission Pazifismus – Antimilitarismus von PCÖ. Dabei sind auch Bischof Manfred Scheuer und der evangelische Superintendent Olivier Dantine.

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Langfassung: Keine Militärintervention in Syrien – JA zum Kofi-Annan-Plan

Die am Donnerstag veröffentlichte Presseaussendung von Pax Christi Österreich "Verantwortung zur nichtmilitärischen Intervention in Syrien: Keine Militärintervention in Syrien – Ja zum Kofi-Annan-Plan" ist auch als umfangreichere Stellungnahme verfügbar.

„Responsibility to Protect“ (R2P) heißt auf weltpolitischer Ebene jene Formel, mit der die internationale Gemeinschaft, autorisiert durch einen Beschluss des UN-Sicherheitsrates, in einem Staat intervenieren könnte, um den Schutz von Menschen und Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die von massiven Menschenrechtsverletzungen oder Gewalttaten betroffen sind. Diese Formel wird mit Blick auf die Lage in Syrien von Politikern und Diplomaten in den westlichen Staaten immer wieder in Erwägung gezogen, wären da nicht Russland und China…

Die Langfassung kann hier heruntergeladen werden:
Keine Militärintervention in Syrien_Langfassung.pdf