Vor 70 Jahren, am 2. März 1943, verweigerte Franz Jägerstätter in Enns den Wehrdienst

Um an die mutige Entscheidung Franz Jägerstätters vor 70 Jahren zu erinnern, hat die Pax Christi Kommission Jägerstätter die Anfertigung eines Gedenksteins initiiert und das Projekt gemeinsam mit der Militärpfarre Enns und der Diözese Linz umgesetzt.

Am 28. Februar 2013 wurde das Denkmal im Beisein der Teilnehmer des Militärischen Führungslehrgangs und etwa 100 zivilen Gästen am Gelände der Heeresunteroffiziersakademie in Enns vor der Severinkapelle von den Töchtern des Seligen enthüllt und von Militärbischof Christian Werner gesegnet. Das vom Bildhauer Christian Koller gestaltete Steinrelief zeigt ein Kreuz und die Symbole der vier Evangelisten, die das Hakenkreuz im Hintergrund zerstören.

Pax Christi Vizepräsidentin Gotlind Hammerer überbrachte ein Grußwort von Bischof Manfred Scheuer, in dem er betonte, dass die Gewissensentscheidung von Franz Jägerstätter in Enns Grundlage für Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Frage nach dem gerechten Krieg und der Wehrdienstverweigerung war.

Bischofsvikar Maximilian Mittendorfer sagte als Vertreter der Diözese Linz, dass die Seligsprechung von Franz Jägerstätter auch ein Meilenstein hinsichtlich der Bewertung von Opfern des Nationalsozialismus war. Daran schloss auch Landeshauptmann Pühringer in seiner Ansprache an.

Die Jägerstätterbiografin Erna Putz beschreibt die Gründe für den Gedenkstein: „Die Kaserne in Enns spielte im Leben Franz Jägerstätters in mehrfacher Hinsicht eine Rolle. Im Herbst und Winter 1940/41 machte er dort seine Grund- und Kraftfahrausbildung. In Enns St. Marien trat er 1940 in den Weltorden des hl. Franziskus ein. Am 2. März 1943 verweigerte er in Enns den Wehrdienst.“