Pax Christi Österreich Generalversammlung

Die diesjährige Generalversammlung von Pax Christi Österreich fand vom 9. – 10. März in Linz statt.

„Der Islam ist ein Teil Österreichs…“ Das bekräftigten die  Delegierten der Generalversammlung von Pax Christi Österreich. Anlass der Thematik war ein Jubiläum: in Österreich ist der Islam als Religion seit 100 Jahren gesetzlich anerkannt. Dr. Farid Hafez, Professor für Politikwissenschaft an der  Universität Wien beschrieb den „steinigen“  Weg bis zur Anerkennung der Muslime als Glaubensgemeinschaft in Österreich. Dr. Peter Stöger, Professor für  Erziehungswissenschaft an der Universität Innsbruck erörterte philosophische und  anthropologische Aspekte von Islamophobie. „Hinter der Islamophobie steht ein unbändiger Stolz, der auch immer eine übermäßige Angst beinhaltet…Groll und Hass, wie sie sich in der Islamophobie zeigen, sind in diesem Sinne nicht nur Angst vor dem Leben, es ist schlicht und einfach Angst zu leben.“ So Stöger in den Ausführungen. Einige Gäste, junge Frauen und Männer, Mitglieder der Muslimischen Jugend Österreichs, illustrierten die Situation der Muslime mit vielen positiven Erfahrungen, leider auch mit einigen negativen. Pax Christi möchte nicht über Muslime reden, Pax Christi möchte mit Muslimen reden, vor allem dann,  wenn es um den Frieden geht, um das Salam/Schalom.

     

„Schwerter  zu Pflugscharen umschmieden…“ dieses Zitat, diesen Auftrag  gab Bischof Dr. Manfred Scheuer,  Präsident von Pax Christi Österreich, u.a. der Generalversammlung mit.
Im Ringen um eine friedenspolitische Positionierung zur gewaltfreien Sicherung des Friedens formulierte die Generalversammlung pragmatische Ansätze der Friedensarbeit. Die zuständige Kommission wurde unbenannt in „Kommission für Pazifismus und Antimilitarismus“.

Jussuf Windischer, promovierter katholischer Theologe, ehemaliger Caritasmitarbeiter,  Leiter des Caritas Integrationshauses und Gefängisseelsorger in Innsbruck, wurde als neuer Generalsekretär von Pax Christi Österreich  bestätigt.

Berichte des ORF und der Kathpress zur Generalversammlung sind unter folgenden Links zu finden:

Lesenswert: Standard-Interview mit Albie Sachs

"Die menschliche Würde ist der Kern des Ganzen"

Der Südafrikaner Albie Sachs ist Jurist und Anti-Apartheid-Aktivist. Er überlebte einen Bombenanschlag 1988 nur knapp. Den Mann, der den Anschlag auf ihn verübt hatte, traf Albie Sachs später persönlich.

Im Standard-Interview berichtet Albie Sachs über Gerechtigkeit, Strafe und menschliche Würde: http://derstandard.at/1329870308454/Internationale-Beziehungen-Die-menschliche-Wuerde-ist-der-Kern-des-Ganzen

Syrien darf kein zweites Libyen werden: Massiver Gewalt und Unterdrückung ohne Gewalt begegnen!

Syrien ist gezeichnet von Tod, Folterungen und massenhaftem Elend. Das Regime von Bashar al-Assad will sich mit aller Gewalt an der Macht halten. Zudem haben mit Beginn des Jahres 2012 paramilitärische Kräfte den Kampf gegen das Regime und die syrische Armee aufgenommen.
Politische Kräfte in Frankreich und den USA signalisierten bereits Unterstützung für die militärischen Rebellen. Je mehr Bürgerkrieg entfacht wird, desto mehr steigt offensichtlich die Bereitschaft der westlichen Militärmächte zu einer Militärintervention.
Am Beispiel Libyen wird deutlich, welcher Preis bei einer solchen Intervention zu zahlen wäre – bewaffnete Auseinandersetzungen haben in Libyen etwa 40.000 Menschenleben gefordert.

Pax Christi Österreich appelliert in der aktuellen Aussendung: Gewalt ist keine Antwort. Syrien darf kein zweites Libyen werden!

Die Aussendung kann hier heruntergeladen werden: Syrien darf kein zweites Libyen werden.pdf

World Council of Churches: „Christliche Gegenwart und Zeugnis in der arabischen Welt“

Religiöse Führer denken über die Gegenwart von Christen in der arabischen Welt nach (aus WCC-Media, 27. Jänner 2012)

Anlässlich der christlich-muslimischen Konsultation des Weltkirchenrates in Zusammenarbeit mit dem Kirchenrat für den Mittleren Osten (24. bis 28. Jänner 2012)  über „Christliche Gegenwart und Zeugnis in der arabischen Welt“ betonte Rev. Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des WCC (World Council of Churches), in seiner Eingangsrede die Verpflichtung der Kirchen zu Gerechtigkeit und Frieden im Mittleren Osten und die Bedeutung eines guten Zusammenlebens von Christen und Muslimen.

Ort der Konsultation war das Armenische Catholikosat von Cilicien in Antelias, Libanon.  Jugendliche, Studenten und christliche und muslimische Leiter versammelten sich zu einer freien und dynamischen Aussprache.

Tveit sagte, dass der Mittlere Osten für den WCC von besonderem Interesse sei und betonte die Bedeutung der christlichen Präsenz in der arabischen Welt; der Glaube sei dort  von großer Wichtigkeit, sage ihm die Erklärung des Zentralkomitees des WCC im Februar 2011.

„Unser gelebter Glaube hat seine Wurzeln in dieser Region und lebt aus dem ungebrochenen Zeugnis der lokalen Kirchen, die ihre eigenen Wurzeln aus der Zeit der Apostel herleiten.“
„Ohne diese christliche Präsenz würde das „Fest des Zusammenlebens“ zwischen Völkern mit verschiedenem Glauben, verschiedenen Kulturen und Zivilisationen –  ein Zeichen von Gottes Liebe zur ganzen Menschheit –  in Gefahr sein“, sagte Tveit. „World Council of Churches: „Christliche Gegenwart und Zeugnis in der arabischen Welt““ weiterlesen

Die Pflicht zum Widerstand, Peter Kammerstätter – Symposion vom 26.01.2012 bis 27.01.2012

Die Pflicht zum Widerstand, Peter Kammerstätter – Symposion vom 26.01.2012 bis 27.01.2012

 

In der Tagung aus Anlass des 100. Geburtstages von Prof. Peter Kammerstätter, der ein bedeutender Regional- und Oralhistoryforscher war, werden die Dimensionen des Widerstandes und des Widerstandsrechtes thematisiert und ein Bogen gespannt, der von der Legitimität des Tyrannenmordes bis zur Erringung der amerikanischen Unabhängigkeit auf einer Metaebene reicht, aber auch nationaler, regionaler und lokaler Widerstand im 20. Jhd. beleuchtet. „Die Pflicht zum Widerstand, Peter Kammerstätter – Symposion vom 26.01.2012 bis 27.01.2012“ weiterlesen

Jugend Eine Welt: Haiti – Start in eine bessere Zukunft!

  

Zwei Jahre nach dem Erdbeben in Haiti zieht Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich eine Bilanz der Hilfsleistungen. Der Wiederaufbau geht voran.



Am 12.Jänner 2010 wurde die Karibikinsel Haiti von einem folgenschweren Erdbeben erschüttert. Innerhalb weniger Minuten kamen mehr als 250.000 Menschen ums Leben, nahezu zwei Millionen verloren ihr Zuhause. „Das Ausmaß der Zerstörung war enorm und auch heute, zwei Jahre danach sind die Folgen der Naturkatastrophe noch allgegenwärtig“, berichtet Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Auch wenn der Wiederaufbau noch Jahre dauern wird, gibt es doch erste Erfolge und Grund zum Optimismus. „Im Februar eröffnen wir zusammen mit unseren Projektpartnern, den Salesianern Don Boscos, eine neue Schule für 600 Kinder“, erzählt Reinhard Heiserer: „Der erste Schultag ist für diese Kinder der Start in eine bessere Zukunft.“
Insgesamt konnte das Hilfswerk Jugend Eine Welt bisher 2,2 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau in Haiti zur Verfügung stellen. „Jugend Eine Welt ist dankbar über die große Solidarität der Österreicherinnen und Österreichern mit den Menschen auf Haiti“, so Reinhard Heiserer: „Ihre Hilfe ermöglicht es uns zu helfen!“ „Jugend Eine Welt: Haiti – Start in eine bessere Zukunft!“ weiterlesen

Gottesdienstbehelf 2012

Der Gottesdienstbehelf von Pax Christi Österreich hat das Thema "Jugend lehrt und lernt Frieden" .Der Behelf ist für den Weltfriedenstag am 1. Jänner 2012, sowie für den UNO-Weltfriedenstag am 21. September 2012 gedacht.

Der Gottesdienstbehelf kann auf unserer Homepage unter folgendem Link heruntergeladen werden (siehe "Materialien"):

https://www.paxchristi.at/?page_id=463

Die neue PAX ist da!

Die neue Ausgabe der Zeitung pax ist da! Themen sind dieses Mal unter anderem Israel und Palästina: Sehnsucht nach Frieden, ein Erfahrungsbericht über den Freiwilligeneinsatz EAPPI, ein Kommentar zur Kriegspolitik im 3. Jahrtausend und viele weitere interessante Berichte.

Die Zeitung kann hier heruntergeladen werden.

Seligsprechung von Carl Lampert am 13. November 2011

Pax Christi Mitglieder aus Vorarlberg und Tirol sowie der Kommission Franz Jägerstätter nahmen am 13. November 2011 an der Seligsprechungsfeier für Provikar Carl Lampert in der Pfarrkirche Dornbirn teil.

Bei der Vesper im Dom zu Feldkirch sprach Pfarrer Magnus Koschig aus Halle/Saale, Diözese Magdeburg, wo Carl Lampert am 13. November 1944 von den Nazis hingerichtet wurde:

„… Unversöhnlichkeit passt nicht in unsere christliche Gedenkkultur. So weit ich es übersehen kann, hat Carl Lampert niemanden aus der vergebenden Liebe ausgeschlossen. Wie schwer fällt es uns, denen zu vergeben, die zu DDR-Zeiten unsere Gemeinden bespitzelt haben! Wie schwer fällt es manchen, denen zu verzeihen, die in der NS-Zeit nicht den Mut der Martyrer hatten! Und wie schwer fällt es heute manchem über die Gräben zwischen links und rechts, konservativ und progressiv hinweg einander die Hände zu reichen! … Carl Lampert braucht nicht unsere Seligsprechung. Wir aber benötigen sein Zeugnis, um in den Auseinandersetzungen dieser Zeit die Orientierung nicht zu verlieren.“ „Seligsprechung von Carl Lampert am 13. November 2011“ weiterlesen

Rückblick Symposium „Remapping Palestine“

Das Symposium "Remapping Palestine" welches vom 19.10.-21.10.2011 im Albert-Schweitzer-Haus, Wien stattfand, verlief sehr positiv, mit vielen TeilnehmerInnen die sich über spannende Vorträge und Diskussionen erfreuen konnten. Pax Christi Österreich war durch die Vorsitzende der Kommission Israel/Palästina, Gerhilde Merz und die OÖ-Vorsitzende Christl Schacht aktiv vertreten. Weiters waren auch die TeilnehmerInnen aus dem EAPPI-Programm, Bettina Zangl und Christoph Helberger und der PCÖ-Vertreter im UN-NGO-Committee on Peace, Franz Schneckenleithner an einem Tag anwesend.

Lesen Sie den unterhalb folgenden Kurzbericht von Gerhilde Merz, die auch ein Eingangsstatement zum Symposiums präsentierte, (dass Sie hier ansehen können):

Das von Dar al Janub hauptverantwortlich organisierte Symposium hat sich dank der sachlichen Vorträge und Gespräche zu einem sehr informativen Treffen entwickelt. Tenor blieb „The Ongoing Nakba“, die sich ständig weiter entwickelnde Katastrophe für die Palästinenser: Niederwalzen der palästinensischen Dörfer, um für die israelischen Zuwanderer Platz zu machen, Vertreibung der eingesessenen Bewohner, was von den zionistischen Zuwanderern als das aus der Bibel begründete Recht auf Land gesehen wurde, und was sich bis heute daraus entwickelt hat. Die Referenten aus Israel, England, Deutschland, Amerika hat intensive Forschungsarbeit zu ihrer Fachkompetenz geführt.


Der krönende Abschluss der drei Tage war die Rede von Dr. Ilan Pappé, der die Gedanken aus seinem neuen Buch „Out of the Frame“ ausführte. Einige Zitate: Zu einer neuen Besinnung müsse ein Bemühen um einen inneren Wandel (jeder einzelnen Person in der israelischen Gesellschaft) sein, von der Selbstgerechtigkeit müsse, kritisiert der israelische Historiker, müsse man wegkommen. Sie sei der beste Schutz vor Selbstkritik. Und „You are part of the problem you analyse“, diagnostiziert er den Stillstand in den Friedensverhandlungen.
Ich glaube, dass viele ZuhörerInnen der Veranstaltungen sehr viel profitiert haben.