Präsidium von Pax Christi Österreich – Das Problem liegt im Antiziganismus

„Das Problem sind nicht die Roma, das Problem ist der Antiziganismus“ so Gernot  Haupt beim Treffen von Pax Christi Österreich. Diesmal trafen sich die Delegierten am 21./22.September  in Pinkafeld. Fünf Vertreter der Volksgruppe der Burgendländer Roma und Monika Scheweck, Referentin für  Romapastoral in Eisenstadt, waren dabei. Alle bestanden darauf, die romantisierenden Vorurteile über Roma aufzugeben. Das "Lustig ist das Zigeunerleben“ hat nie gestimmt. Sie forderten, sich gegen Kriminalisierung und Marginalisierungzu stellen, erinnerten an Progrome und KZ Programme der Nazi Zeit.

Auf Grund des vorherrschenden Antiziganismus, eines  Rassismus, der sich gegen Roma, Sinti und andere richtet, braucht es vor allem ein Umdenken der Dominanzgesellschaft. Die Roma brauchen vor allem ein Umdenken der dominanten Mehrheitsgesellschaft, dann vor allem Solidarität der Kirchen und der Gesellschaft.

In großer Einstimmigkeit möchte Pax Christi Österreich, dass die sg. Romapatoral einen würdigen Stellenwert in  den Diözesen einnimmt. Gerade Papst Franziskus fordert ChristInnen auf, am Aufbau einer Gesellschaft mitzuwirken, welche Menschen und  Menschengruppen nicht mehr an den Rand drängt, sondern voll aufnimmt. In unseren Kirchen  möchten wir, dass diese Pastoral in allen Diözesen gepflegt wird, dass auch die personellen Reourcen diesem Anliegen entsprechen. Ein weiteres positves Signal wäre, wenn RomavertreterInnen  direkt unseren Hirten, unseren Bischöfen  vielleicht  im Rahmen einer Bischofskonferenz von ihren Leiden und Freuden berichten könnten. Pax Christi Österreich möchte als erstes Zeichen Romavertreterinnen ins Leitungsgremium (Präsidium) einladen.

Ein weitres Theam: wenn es Leuten so schlecht geht, dass sie betteln müssen, ist das bedauerlich genug. Bettelverbote  oder Bestrafungen sind zynisch und verschlimmern die Not, verletzen ein grundlegendes Menschenrecht.

Abschließend trafen sich Roma und Pax Christi bei der Gedenkstätte in Oberwart und gedachten in einer Schweigeminute der Opfer des Sprengstoffattentats vom 4. Feber 1995.

Die Arbeitsgruppe „Roma und Antiziganismus“ wird sich in Hinkunft in Pax Christi dem Anliegen der Roma, Sinti und anderer  in Kirche und Gesellschaft widmen.

Pinkafeld am 21.9.2013

Dr. Jussuf Windischer
Generalsekrtetär von Pax Christi

 

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Fotos: Julius Horvath