Besuch des neuen NS-Dokumentationszentrums in München am 4. Juni 2016

München war der Ausgangspunkt der NS-Bewegung für ganz Deutschland. Hitler und andere Parteiführer begannen hier mit Unterstützung zahlreicher einflussreicher Münchner ihre politische Laufbahn. Nach der Machtübernahme 1933 wurde die Stadt 1935 als „Hauptstadt der Bewegung“ zur Bühne kultischer NS-Feiern und Festzüge.

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Ein Zeichen für religiöse Vielfalt: Die Täufergedenkstätte in Innsbruck

Seit kurzem gibt es in Innsbruck einen neuen Ort des Gedenkens. Auf Initiative des „Hutterer Arbeitskreises – Tirol & Südtirol“ unter Beteiligung von Pax Christi wurde die Hutterer-Gedenkstätte feierlich eröffnet. Bischof Manfred Scheuer, Präsident von Pax Christi Österreich und Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen erinnerten bei der Gedenkfeier an die Verfolgung und Vertreibung der Hutterer. 

Den gesamten Text ihrer Botschaft lesen Sie hier

„Millions can walk“ – ein Film, der Mut macht

Der Film porträtiert den beeindruckenden Widerstand der indischen Adivasi gegen Diskriminierung und Unterdrückung, die gewaltfreie Bewegung „Ekta Parishad“. Ihr Präsident, Rajagopal P.V., war beim Internationalen Filmfestival Innsbruck zu Gast und erzählte über den Marsch der Gerechtigkeit und seine Auswirkungen. Mehr dazu hier

Pax Christi Präsidium in Tainach/Tinje

Delegierte von Pax Christi Österreich trafen sich am 12./13.September im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje in Kärnten.

Pavel Zablatnik, Mitglied der Initiative Bunker Hlipovcnik, erörterte die Initiativen und Bemühungen, Ereignisse rund um den 2. Weltkrieg aufzuarbeiten. Am Beispiel Zell/Sele schilderte Zablatink ein schwieriges Unterfangen. Die widerständige Vergangenheit der Bevölkerung von Zell/Sele steht bis heute zwischen Verstörung und Versöhnung. Die Erinnerung an die Wehrdienstverweigerer, alle wurden enthauptet, steht zwischen Verstörung und Versöhnung. In einem Bild wurde es deutlich: auch das Versöhnungswerk von Jesus Christus endete am Kreuz. Es war ein harter und steiniger Weg, der damals und heute zur Versöhnung führen kann.

Eine Gruppe besichtigte den Bunker Hlipovcnik – eine erschütternde Erinnerung an einem Ort des Widerstandes, der Einsamkeit, der Verfolgung und letztendlich der Verhaftung. Thomaz Olips Tagebuch zeugt davon.

Landesgruppen erzählten von den Zukunftsperspektiven, die Kommissionen Jägerstätter, Europa-Friedensdienst-Neutralität und Israel/Palästina berichteten. Mit großer Aufmerksamkeit und Betroffenheit wurde die Situation Israel/Palästinas besprochen, die Gewalt von Sektoren der Hamas und terroristischer Gruppierungen, die Gewalt und die unverhältnismäßig vernichtenden Gegenschläge Israels: über 2000 Tote, vornehmlich Zivilisten, vor allem Kinder und Jugendliche, sind zu beklagen.

Pax Christi beteiligt sich in der Weltwoche für den Frieden (21.-27.Sept. 2014), welche unter dem Titel „Lass mein Volk ziehen“ steht. „Gedenkt der Gefangenen als Mitgefangene, und  gedenkt der Misshandelten, weil ihr auch noch in ihren Körpern lebt“ (Hebräer 13,3)  In Anbetracht all dessen, was in den letzten Wochen an Grausamkeiten passierte, gedenkt Pax Christi in Gebeten, im Studium  und  in Aktionen. Pax Christi Österreich wird sich im Advent auch wieder an der Aktion „Licht für Bethlehem“ beteiligen.

Wie soll Pax Christi in 10 Jahren ausschauen? Wir teilten die ersten Visionen und werden dran  bleiben. Die Generalversammlung findet am 13./14.März2015 in Linz statt, das Präsidium am 18./19.9. 2015 in Innsbruck.

Pax Christi unterwegs – SARAJEVO Reisenotizen von Adalbert Krims

32 interessierte  Frauen und Männer waren mit Dr. Richard Hussl , politischer Referent in Pax Christi Österreich, nach und in Sarajevo unterwegs. Einblick und Begegnungen mit VertreterInnnern der Kulturen und Religionen standen am Programm. SympatisantInnen und MitarbeiterInnen von Pax Chrsit Österreich , Interessierte am muslimisch-christlichen-jüdischen Dialog, an zeitgeschichtlichen Ereignissen, Entwicklungen und an friedenspoltischer Arbeit waren dabei.

9.9.2014
Am Vormittag hatten wir ein Gespräch mit der Direktorin des Instituts für islamische Tradition der Bosniaken. Das moderne Gebäude mit Bibliothek, Cafeteria, Veranstaltungsräumen und kleinem Museum ist ein Geschenk des Staates Katar (ohne Bedingungen). Die Direktorin gibt einen ausführlichen Überblick über die bosnische Geschichte, wobei sie betont, dass sich die Muslime heute überwiegend nicht mit der osmanischen Geschichte, sondern mit der Zeit der österreichisch-ungarischen Verwaltung identifizieren. Es gebe sogar eine wahre "Nostalgie" an diese "gute Zeit"! In bezug auf den Bosnienkrieg hörten wir nichts Neues, sondern das bekannte Schema: die Bosnier lebten bis zur serbischen Aggression friedlich zusammen – und heute blockieren die Serben eine notwendige Verfassungsreform für eine gemeinsame Zukunft des Landes. Durch den Krieg sind viele "Kulturmuslime" zu bewussten Muslimen geworden – und die Solidarität islamischer Staaten trug ebenfalls dazu bei. Trotzdem hat Bosnien einen eigenständigen, europäischen Islam, der auch offen ist für den interreligiösen Dialog und das Zusammenleben. 

Interessant war am späten Nachmittag das Gespräch mit dem Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina, Valentin INZKO. Seine eher positive Sicht überraschte mich. Auch er gab einen kurzen geschichtlichen Überblick, legte dann aber den Schwerpunkt auf den Friedensvertrag von Dayton, dessen Annex 4 die heute gültige Verfassung von Bosnien und Herzegowina darstellt. Die Einhaltung des Vertrages sowie die Interpretation der Verfassung obliegt dem Hohen Repräsentanten (OHR), der einem Lenkungsausschuss von 11 Staaten verantwortlich ist. Der OHR öhat weitgehende Vollmachten, zu denen auch die Entlassung von Politikern (inkl. Verbots politischer Betätigung) und die Erlassung von Gesetzen gehören. Seine Vorgänger (inkl. Petritsch) haben davon öfters Gebrauch gemacht, er nicht, sondern er hat im Gegenteil inzwischen alle Politikverbote aufgehoben. Er sieht durchaus positive Entwicklungen und hofft, noch in seiner Amtszeit den OHR abschaffen zu können, weil das Ziel erreicht ist, dass BiH "unumkehrbar auf euro-atlantischem Kurs" ist. Das absolut größte Problem ist für Inzko der nicht funktionsfähige Rechtsstaat (inkl. Korruption). Außerdem die hohe Arbeitslosigkeit von 45 Prozent (davon sind allerdings rund die Hälfte in Schwarzarbeit beschäftigt), die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar 70 Prozent. Trotzdem gibt es auch Erfolge in der wirtschaftlichen Entwicklung – allein 2013 ist die Industrieproduktion um 6 %, der Export um 7 Prozent gestiegen. 

Seinen Optimismus begründete Inzko einerseits damit, dass "Diplomaten bezahlte Optimisten" sind, andererseits aber auch mit den Erfahrungen inter-ethnischer und inter-religiöser Hilfe bei der jüngsten Überschwemmungskatastrophe. Auch bei einem aktuellen Grubenunglück habe sich das gezeigt. Es stimmt also nicht, was die Politiker und die Medien immer sagen, dass die Völker nicht zusammenleben können und wollen. Auch auf Gemeindeebene oder im wirtschaftlichen bereich gebe es Zusammenarbeit über die ethnisch-religiösen Grenzen hinweg.

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Am Frieden bauen

Als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, in dessen weiterer Folge Nationalsozialismus und Kommunismus entstehen konnten, hat Bischof Manfred Scheuer den Ersten Weltkrieg in seinen Begrüßungsworten beim Friedensgebet am Freitag, den 5. September vor dem Goldenen Dachl bezeichnet. Rassenideologie und Nationalismus wurden zum Religionsersatz. Alle europäischen Integrationsbemühungen seien auch das Bemühen um die Aufarbeitung der Folgen dieser Kriege.

Die Veranstaltung bot ein beeindruckendes Zeichen der Versöhnung und Einheit der in Tirol vertretenen Religionen, Kirchen und religiösen Gemeinschaften. Der Appell, selbst Werkzeug des Friedens zu sein, und was es heißt, hier und heute am Frieden zu bauen, stand im Mittelpunkt dieser Stunde des Gebets: Am Frieden bauen heißt gedenken, Schuld eingestehen, vergeben, immer wieder neu beginnen,  Gerechtigkeit schaffen und lieben. Die anwesenden Religionsvertreter von Judentum, Christentum und Islam beteten dazu in den jeweils eigenen Traditionen. Positiv ins Auge stach, dass in Tirol lebende Kroaten, Serben und bosnische Muslime, die in den 1990-er Jahren in die Balkankriege verstrickt waren, beim Gebet vereint waren. Ein weiteres Zeichen der Hoffnung war die Einbindung von Kindern. Denis Mete und Thomas Pale umrahmten das Gebet mit musikalischen Beiträgen aus unterschiedlichen Kulturkreisen.

Auf Initiative von Bischof Manfred Scheuer hatten die Gemeinschaft Sant´Egidio, die Fokolar-Bewegung und Pax Christi dazu eingeladen, des Beginns der beiden Weltkriege vor 100 bzw. 75 Jahren zu gedenken. Auf Grund der kriegerischen Auseinandersetzungen  in der Ukraine und im Nahen Osten erhielt dieses Friedensgebet eine aktuelle Dimension.
Autorin: Eva-Maria Kircher-Pree, Fotos: Spoji, A.Syslo

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Stammtischeinladung zum Thema „Ist unser Wirtschaftsystem noch zu retten?“

Pax Christi Tirol läd zum Stammtischthema „Ist unser Wirtschaftssystem noch zu retten?“ am 22. Mai 2014 um 19 Uhr im Haus der Begegnung Innsbruck herzlich ein.

Referat mit anschließender Diskussion

Referent: Dr. Michael Striebel (Leiter der Arbeitsgruppe „Gerecht wirtschaften“ von Pax Christi Vorarlberg)

Gibt es Auswege? … wenn JA, welche möglichen und nachhaltigen (Aus)Wege gibt es? … usw.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fachreferat
Kirche – Arbeit – Wirtschaft vom Haus der Begegnung statt.

Im Anhang finden Sie die Einladung: Stammtisch 22.5.2014