Arm und Reich in Österreich

Wir sind ein reiches Land! In Österreich gibt´s gar keine so großen Unterschiede?

Schon seit langem weiß man über die Aufteilung der Gesamtvermögen in Österreich Bescheid.
1% der Bevölkerung besitzt ca. 1/3, weitere 9% haben ebenfalls 1/3 und 90% müssen sich gemeinsam mit dem letzten 1/3 begnügen.
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer . (Seit dem Beginn der Krise hat die Anzahl von Millionäre sogar noch zugenommen) Das gefährdet die Gesellschaft und es gibt keinen sozialen Zusammenhalt mehr. Geld bestimmt nicht nur die Wirtschaft und Sozialpolitik, sondern auch die Bereiche der Ökologie, Bildung usw., nämlich die gesamte Politik.

Armutgefährdung und soziale Ausgrenzung hängen eng miteinander zusammen.

Laut EU-SILC 2010 liegt in Österreich die Armutsgefährdungsschwelle bei einem monatlichem Einkommen von € 1031 und die Armutsgefährdungsquote ist 12%. Somit sind im reichen Österreich ca 1.000.000 Menschen armutgefährdet, ca 500.000 davon sind akut arm, d.h. die haben mindestens in einem wichtigen Lebensbereich Schwierigkeiten (kein Geld für Wohnen, Heizen, Kleidung und Ähnliches). Die Dunkelziffer der Armen ist sicher viel höher, weil sich viele Menschen gar nicht als hilfsbedürftig outen wollen oder können. In vielen Ländern gehören vor allem Familien, Alleinerziehende, Frauen, Working-poor und Erwerbsarbeitslose zu den Ärmsten.

Wie belastend ist ein Leben, wenn man nicht weiß, wie man finanziell überleben kann! Die betroffenen Menschen fühlen sich von Vielem ausgeschlossen (und sind es auch), z.B. wenn sie keinen Computer haben, da Informationen und Mitbeteiligung oft vom Internet abhängen. Durch Armut steigen auch Erkrankungen, und die Lebenserwartung nimmt ab. Wenn Menschen nicht am Rande des Nötigen leben müssen, gehen Depressivität und Krankheit zurück. Aktivität und Lebensfreude können wieder zunehmen.

Autoren: Ulli und Klaus Sambor, aus der Zeitschrift Sol Nr. 149, Herbst 2012, S.5