Unter diesem Titel versammelten sich vor kurzem ca. 60 TeilnehmerInnnen im Sozialprojekt der Vinzenzgemeinschaft „Waldhüttl“ in Innsbruck – ein Bauernhaus mit 6.000m² Grund.
Bei einem Haus und Hofrundgang, an welchem VertreterInnen von Pax Christi Österreichs teilnahmen, wurden Gemeinschaftshaus, Herberge, Farm, Gärten und weitere Anlagen besucht. Ein Projekt ohne Angestellte. Ein selbstverwalteter Prozess. Als soziales Projekt bietet das Haus ca. 30 Personen vornehmlich Roma eine Herberge. Als ökologisches Projekt bildet der 6000m² große Garten, der gemeinschaftlich von BewohnerInnen und BürgerInnen der Umgebung bewirtschaftet wird, Platz für 25 Tandembeete, einen Gemeinschaftsacker, Flächen für Obstbäume und das Gefieder (Hennen und Enten). Als kulturelles Projekt bietet das „Waldhüttl“ ein Tipi, Kulturscheune und weitere Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Feierlichkeiten , Konzerte und vieles mehr an. Die Basis des Projektes bildet eine christliche Spiritualität, eine offene Kirche, die verbinden will – Menschen aus allen Konfessionen, Menschen ohne Konfessionen können im Prozess mitgestalten – die eine Welt.
In kurzen Statements versuchten junge engagierte Leute (30-) verschiedene Formen des Widerstandes darzustellen. Kai Längle erörterte das „urban gardening“, den Umgang mit Mutter Erde, Permakultur und den Widerstand gegen eine maßlose Konsumgesellschaft. Daniel Sperl erklärte das Klimabündinis und stellte SCI (Service Civil International) Österreich vor: etliche Gruppen engagieren sich in Jugendcamps in Friedensarbeit, Sozialarbeit und in Umwelt bzw. Naturschutz. Eine Kooperation mit Pax Christi wurde angeboten. Tabea Eichhorn erklärte das System einer FoodCoop: Dutzende von Leuten haben sich zusammengeschlossen, um direkt beim Konsumenten einzukaufen. Sophia Neuner warb für Attac, für den politischen Widerstand gegen das vorherrschende Wirtschaftssystem. Als Vertreter der älteren Generation (70+) ermunterte Ulli Pleger die Versammelten, Widerstand zu leisten. Seine eigene Option, möglichst viele Aspekte der Konsumverweigerung zu leben – war Zeugnis und Ermunterung zum Weiterkämpfen. Die Themen wurden ansatzweise weiterdiskutiert – sicher nicht zu Ende.
Über 30 TeilnehmerInnen des Weltkongresses der „Internationalen Liga religiöser Sozialisten“ besuchten am Abend das Projekt und Pax Christi Österreich. An Essensständen wurden die 120 TeilnehmerInnen des Treffens verköstigt. PCÖ und die Liga versammelten sich dann noch in der Kulturscheune, um in Statements ihre derzeitigen zentralen Anliegen zu erörtern. Der Abend dauerte noch lange: Romamusik, ein gemütliches Beisammensein und internationale Kontakte wurden bis in die späten Nachtstunden gepflegt.
Fotos: Vroni Windischer