Friedensprojekt nahe Bethlehem ernsthaft bedroht


„Wir weigern uns, Feinde zu sein !“ Wie sieht das die andere Seite ?
Wer schützt friedliche Palästinenser und ihr Eigentum?

Auf dem Zugang zum Weinberg der Familie Nassar ist ein Felsblock, auf den sie schrieb : „Wir weigern uns Feinde zu sein“ Beide Zufahrtswege zu ihrem Besitz sind vom israelischen Militär blockiert worden.
Der Vater von Daoud (David) Nassar hat das 42 Hektar große Grundstück 1916 gekauft – und was nicht so selbstverständlich zu dieser Zeit gewesen ist, es ins Grundbuch eintragen lassen, sorgfältig für die Papiere gesorgt.

1991 erklärte Israel einen Teil des Grundstückes zu Staatsland und seit dieser Zeit gibt es immer noch keinen verbindlichen Gerichtsentscheid, obwohl die Familie die Dokumente vorlegte. Mehrmals mussten sie das Grundstück, das inzwischen von illegalen israelischen Siedlungen umgeben ist, neu vermessen lassen. Anwälte und Neuvermessungen haben hohe Kosten verursacht, ehemalige internationale Besucher unterstützten, keine palästinensische Bauernfamilie sonst könnte das aufbringen, das mag auch zu Neideffekten in der palästinensischen bäuerlichen Nachbarschaft beigetragen haben. Und trotz Vorlage aller geforderten Dokumente, gibt es immer noch keine Entscheidung des Gerichtshofes !

Daoud Nassar maturierte an der evangelisch-lutherischen Schule in Bethlehem und später nochmals in Österreich in Kirchdorf an der Krems. Er kehrte nach Palästin zurück, studierte Betriebswirtschaft an der Universität in Bethlehem 1997/)( studierte er an der Fachhochschule in Bielefeld Internationales Tourismus Managment. Im Dezember 2000 gründete er das internationale Begegnungszentrum auf seinem Landbesitz. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. ( siehe Wikipedia )

Immer wieder gab es Vandalenakte der Siedler, wurde die Pflanzung teilweise vernichtet und unter Mithilfe internationaler Besucher wieder neu gepflanzt. Auf ihrem eigenen Grundstück – es liegt in der Cone C – durften sie nicht bauen, keinen Brunnen graben, keine weiteren Zisternen, nicht einmal Zelte aufstellen.
Die Familie wohnt in einer Höhle.

Im Mai heurigen Jahres war der schwerste Anschlag bisher, ein Teil des Areals durch Brandlegung abgebrannt und über 1000 Oliven und Obstbäume neu vernichtet. Dabei wirkte israelisches Militär mit Bulldozern mit ! Weil willkürlich Nassars Land als „Staatsland“ betrachtet wird ! Aber diese Vandalen- und Willkürakte, diesen Terror gibt es auch in anderen Teilen des besetzten Gebietes, überall totale Schutzlosigkeit und Ausgeliefertsein der Siedlergewalt, die vom israelischen Militär noch geschützt und unterstützt wird.

So oft wird Palästinensern aggressives, terroristischen Verhalten vorgeworfen, in Israel sind sie absolut benachrangigte Bürger, einfache und arme Bauern, Beduinen.Wann tritt die internationale Gemeinschaft dieser erniedrigenden Behandlung entgegen, wann sprechen die Kirchen ein klares Wort?

Bitte die Resolution für den Erhalt des Tent of Nations unterzeichnen und weiterleiten: petition-save-tent-of-nations

(Text: Karl Helmreich)