Wie jedes Jahr seit 1983 fand am 9. August in St. Radegund/OÖ. das Gedenken an den Bauern und Mesner, den 2007 selig gesprochenen Franz Jägerstätter, statt. Jägerstätter hatte den Dienst mit der Waffe in der deutschen Wehrmacht und damit die Gewaltanwendung im Krieg verweigert. Er wurde deshalb 1943 in Berlin-Brandenburg durch das Hitlerregime hingerichtet.
Beim diesjährigen Gedenken an Franz Jägerstätter stand das Verhältnis von Franz und Franziska Jägerstätter im Mittelpunkt. Eine liebende Beziehung, die Franz die Kraft zu seinem Entscheid ‚Du sollst Gott mehr gehorchen als den Menschen‘ gab. Dr.in Erna Putz sprach zum Thema: ‚Franziska – eine Frau in Beziehungen‘, und referierte dabei zum vielseitigen Briefwechsel von Franziska mit den verschiedensten Menschen die der Tod und die Hingabe von Franz bewegte.
Zur Todesstunde um 16 Uhr fand beim Jägerstätterdenkmal (das zwischen dem Ortszentrum und dem Jägerstätterhaus gelegen ist) eine von Pax Christi Mitgliedern gestaltete Andacht statt. Daran schloss sich eine spirituelle Wanderung zum Denkmal an die Pestopfer in St. Radegund im Jahr 1714 an – bei der auch der Coronaopfer der Jetztzeit gedacht wurde.
Beim abschließenden Gottesdienst, an dem auch Altbisch Maximilian Aichern teilnahm, ging P. Dr. Christian Marte SJ aus Innsbruck auf die aktuelle Frage der Zulässigkeit des assistierten Selbstmords ein. Die traditionelle Lichterfeier am Grab von Franz Jägerstätter beschloss das Gedenken an dem ca. 100 Menschen teilnahmen.