Menschenwürdige Bedingungen für Flüchtlinge gefordert

Am 24.11.1912 haben Flüchtlinge einen 35km langen Protestmarsch vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen nach Wien veranstaltet haben und danach im Sigmund Freud Park vor der Votivkirche in Wien ein Protestcamp errichtet. Seit drei Wochenmittlerweile befinden sich die protestierenden Flüchtlinge dort. Angesichts des Wetterumschwungs und Wintereinbruch der letzten Woche ist die Situation im Camp schwieriger geworden.

Die aktuellen Proteste stellen seit längerer Zeit wieder eine kräftige und
selbstorganisierte Bewegung von Geflüchteten dar, die gegen ihre
Situation und für menschenwürdige Bedingungen in Österreich und darüber
hinaus kämpfen. Pax Christi Österreich möchte daher auf jene Möglichkeiten aufmerksam machen, um die protestierenden Flüchtlinge und ihre
Forderungen nach ihren Rechten auf eine menschenwürdige Behandlung in
Österreich zu unterstützen.

Mittlerweile haben bereits über 1500 Personen die
Unterstützungserklärung unterzeichnet. Die ONLINE-Petition und eine Liste der Unterzeichner*Innen findet man auf der Webseite:

http://refugeecampvienna.noblogs.org/support/petition/

Autor: Jussuf Windischer

PCI und das Engagement für den Frieden in Anbetracht des „arabischen Erwachens“

Vom 11. – 15. Dezember trafen sich Pax Christi Repräsentanten von Indien, USA, Deutschland, Belgien, Italien, Kroatien und Österreich, um mit VertreterInnen des Nahen/Mittleren Ostens die politische Situation zu erörtern. Vertieft wurde die Partnerschaft im Kontext des sg.“ arabischen Erwachens“. Unter der Koordination vom Generalsekretär José Henriquez (PCI) trafen wir uns mit Menschen, die sich in den Krisengebieten, in“ non violence“ Organsiationen und Bewegungen engagieren, Menschen aus Syrien, Libanon, Irak, Jordanien, Palästina und Ägypten. Als Generalsekretär von Pax Christ Österreich konnte ich an der Konferenz teilnehmen, konnte so vor Ort Kommentare und Einschätzungen zur Kenntnis nehmen. Ich wurde mit erschütternden, aber auch hoffnungsvollen Zeugnissen konfrontiert, einiges möchte ich sofort berichten:

In Syrien herrscht ein schrecklicher Bürgerkrieg. P. Hadi SJ, im ständigen Kontakt mit einem Dutzend weiterer Jesuiten versuchen in Homs, Aleppo und anderen Krisengebieten die Essensausgabe zu koordinieren. In einigen Vierteln ist schon seit Wochen die Strom- und Wasserversorgung zusammengebrochen. Brottransporte, die aus der Türkei kommen, werden von Banden überfallen. Es gibt eine Allianz des Überlebenskampfes. „PCI und das Engagement für den Frieden in Anbetracht des „arabischen Erwachens““ weiterlesen

Gedenken an die Pogromnacht

Die Ermordungen und die Verbrechen der Pogromnacht 1938 schmerzen noch immer. Es bleibt eine offene Wunde. Wir sind es unseren vertriebenen, beraubten und getöteten jüdischen MitbürgerInnen schuldig, sie nicht zu vergessen.
An verschiedensten Orten und Gedenkstätten wurde des Pogroms gedacht. In Innsbruck veranstalteten Organisationen der sozialdemokratischen Partei unter der Koordination von Helmuth Muig eine eindrucksvolle Gedenkfeier am jüdischen Friedhof. An die 100 Personen nahmen daran teil, darunter auch die Vizepräsidentin von Pax Christi Österreich Gotlind Hammerer, der Generalsekretär Jussuf Windischer und die Vorsitzende von Pax Christi Tirol Elisabeth Stibernitz. „Gedenken an die Pogromnacht“ weiterlesen

Anlässlich der Pogromnacht: Gedanken

Gedanken zu der Pogromnacht am 9.11.2012 von Klaus Heidegger:

Pogrom – nie wieder!
Nie wieder, so denken wir heute mit Blick auf gestern,
auf die Schrecken der Naziherrschaft,
auf den Wahn der Pogromnacht.
Nie wieder dürfen Juden zu Opfern gemacht,
zu Feinden erklärt, als Rasse verunglimpft,
als Jesusmörder gebrandmarkt werden.
Der Jude Jesus war einer von ihnen,
die erschlagen wurden von deutschen Herrenmenschen,
von nationalistischem Mob,
die starben aus Rassenwahn.
Nie wieder dürfen Christen gegen Juden hetzen,
ein Anderl von Rinn und jede Ritualmordgeschichte
ist entlarvt als antisemitische Polemik.
In uns Christen ist jüdische Seele.

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Religiöse Führer sagen: Der Waffenhandelsvertrag muss Regeln für Munition festlegen!

Christliche Führungspersonen, die Organisationen von um die 90 Prozent der zwei Milliarden Christen repräsentieren, haben einen gemeinsamen Appell an die 194 Regierungen gerichtet, die zurzeit über den ersten globalen Waffenhandelsvertrag verhandeln: Verankern Sie den Handel mit Munition im Vertrag! Vorschläge am Verhandlungstisch würden Waffenverkäufe für Genocid, Kriegsverbrechen und grobe Menschenrechtsverletzungen verbannen. Fast alle der 194 in die Verhandlungen eingebundenen Staaten erkennen, dass die für diese Verbrechen am meisten benutzten Waffen und Munitionsarten in dem Vertrag eingeschlossen sein müssen.

Kirchen und ihre Mitglieder sind täglich Zeugen für den Blutzoll der außergesetzlichen Waffengewalt, weil die Opfer in verschiedenen Teilen der Welt in kirchliche Spitäler und Friedhöfe gebracht werden. „Der Waffenhandelsvertrag muss die Versorgung mit der Munition regeln, die gegen sie angewandt wird“, sagen VertreterInnen des Weltkirchenrates, der weltweiten Evangelischen Allianz, von Pax Christi International und der Caritas in einer gemeinsamen Stellungnahme, die am 20. Juli herausgebracht wurde.

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Starkes Plädoyer für wirksame Regeln für Waffenhandel

Am 11. Juli 2012 konnten Delegierte der Zivilgesellschaft im Zuge der „Diplomatenkonferenz für einen Waffenhandelsvertrag“ (2. bis 27. Juli 2012) in New York sprechen. Eine Sprecherin war Jasmine Galace von IANSA (Frauennetzwerk PHILIANSA). Die Rede ist hier angehängt. Jasmin sprach auch als Mitglied von Pax Christi International in den Philippinen und sagte u.a.:

„Ich bin Mitglied von Pax Christi International; Mitglieder dieser auf den Glauben gegründeten Organisation vom Südsudan bis El Salvador, Haiti bis zum Irak, von Mexiko bis zu den Philippinen, der Demokratischen Republik Kongo bis zu den Vereinigten Staaten von Amerika haben gesehen, wie konventionelle Waffen benutzt werden, um damit Menschenrechte zu verletzen; ob die Waffen während oder im Vorfeld zu einem Krieg und gewalttätigen Konflikt eingesetzt werden, ob sie von gewalttätigen Banden und im organisierten Verbrechen gesammelt, oder ob ihre Verbreitung vor allem ein lukratives Geschäft ist – gewissenlos werden damit Menschenleben zerstört und Elend hervorgerufen. Ungeheuerlich ist besonders die Auswirkung auf Frauen und Kinder und ebenso die Umlenkung von Ressourcen, die für den Schutz von Menschenleben und Menschenrechten und die Natur gebraucht werden."  

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Pax Christi International fordert Russland auf, Waffenlieferungen nach Syrien einzustellen!

Pax Christi International wandte sich im März an den russischen Außenminister und betonte die Bedeutung der russischen Regierung für eine Vermittlung in Syrien.
Ebenso wurde Russland dazu aufgefordert, Waffenlieferungen nach Syrien einzustellen solange die systematischen Menschrechtsverletzungen anhalten. Mitte Mai wurde Catherine Ashton aufgefordert, der gewaltlosen Oppositionsbewegung die eine gewaltlose Aktion für eine freies, demokratisches, gerechtes Syrien gestartet hat und die fortfährt, nach einer friedlichen Veränderung des Regimes zu rufen, mehr Unterstützung der EU zukommen zu lassen. Im Brief der PCI Co-Präsident/Innen an Ashton heißt es: "Die Frustration und die Machtlosigkeit der Internationalen Gemeinschaft und die ständigen Abwesenheit einer politischen Lösung intensivieren den Ruf, die Rebellen der Freien Syrischen Armee weiter zu bewaffnen und mit militärischen Mitteln humanitär einzugreifen. Pax Christi International bleibt jedoch bei der Ansicht, dass eine weitere Militarisierung des Konflikts in Syrien definitiv vermieden werden soll. Die internationale Gemeinschaft einschließlich der EU muss der Einsatz von UN-Beobachtern forcieren, wenn sie wirklich zum Schutz der syrischen Bevölkerung beitragen wollen. Sie sollten auch verlässlich die Einhaltung der sechs Punkte der Übereinkunft wachen, die von Kofi Annan vorgegeben wurden. Wenn das nicht geschieht, wird die Beobachtermission kraftlos bleiben, wenn es um eine Antwort auf entdeckte Gewaltakte geht. Länder, die die Spirale der Gewalt durch die Lieferung von Waffen und technischen Unterstützung antreiben, müssen sofort zur Rechenschaft gezogen werden."

(aus: "pax zeit" – Zeitschrift der deutschen Sektion von pax christi, 2/ Juni 2012)

 

 

 

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