Straßenschlachten und Messerattacken: Die Gewalt in Israel und in Palästina (Westjordanland) eskaliert. Mehr als drei durch Messerattacken von Palästinensern ermordete Juden, mehr als 50 von der israelischen Armee erschossene Palästinenser verschärfen die Gewalteskalationen in Palästina/Israel.
Netanjahu sprach zuletzt von einer „neuen Art des Terrors“ – konkret werden Einzeltäter und nicht organisierte Gruppen hinter den Angriffen vermutet. Israels Armee und Inlandsgeheimdienst haben laut Deutscher Welle zudem hervorgehoben, dass es diesmal auch keine Ermutigung zu Terrorakten vonseiten der Palästinensischen Autonomiebehörde gebe. Die Rede sei von „einer stillen Intifada" der Einzeltäter.
Zugleich gibt es eine Zunahme der offenen Gewalttätigkeit von Siedlern und neue Bedrohungsszenarien für die Palästinenser auf Grund der Besatzung Palästinas durch Israel. Dialog und gewaltfreie Methoden zur Durchsetzung von Menschenrechten und Völkerrecht treten durch die beiderseitigen Gewalttätigkeiten immer mehr in den Schatten. Das Klima der Gewalt wird für das besetzte Palästina, aber auch für Israel zum unerträglichen Alltag und hinterlässt für alle unheilbare Wunden. Ein gescheiterter Friedensprozess hat Gewalt zur Folge. Repressive Militäraktionen der Besatzerarmee und Gewalttätigkeiten verschlimmern das Leben für Israelis und Palästinenser.
Erzbischof Fouad Twal, der Lateinische (röm kath.) Patriarch von Jerusalem verurteilte die Welle der Gewalt, die ohnehin nur zu noch mehr Blutvergießen führe. Der Ernst der Lage fordere von allen involvierten Parteien, von Israelis und Palästinensern, Mut zu zeigen und zurück zum Verhandlungstisch zu gehen und zu soliden und fairen Grundbedingungen zurückzukehren, entsprechend den Anforderungen der UN Resolutionen, so der Patriarch.
Pax Christi Österreich bedauert mit den Friedensbewegungen Israels und Palästinas jegliche Opfer von Gewalt. Wir fordern die Neuaufnahme des Friedensprozesses mit dem glaubwürdigen Ziel, ein Ende der israelischen Besetzung Palästinas anzustreben. Nur so kann dauerhafter Frieden werden.
Jussuf Windischer Gerhilde Merz
Generalsekretär Kommission Israel/Palästina