Ein Kurzbericht von der internationalen Sommerakademie 2016 auf der Friedensburg Schlaining

Bundespräsident Heinz Fischer hat im Rahmen der 33. Sommerakademie (3.7 – 8.7.2016)  auf der Friedensburg Schlaining Gerald Mader, Pionier in der Friedensarbeit und Gründer des ÖSFK (Österreichisches Studienzentrum für Friedens und Konfliktlösung) das Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen.

                                                                                                                                Foto: Jussuf Windischer

Pax-Christi_Österreich-Präsident Bischof Manfred Scheuer hielt das Eröffnungsreferat zum Thema der ambivalenten Rolle von Religionen in Konflikten. „Im Namen Gottes zu töten ist ein schweres Sakrileg“, so der Titel des Vortrages. „Der Herr ist Krieger, der Herr ist Friede" hieß es eingangs. Das Spannungsfeld wurde erörtert. Bischof Manfred Scheuer wies auch darauf hin, dass man von einem gerechten Krieg nicht reden kann, dass es immer um einen gerechten Frieden gehe. In einer recht verstandenen Friedensethik kritisierte er auch die Rüstungsindustrie: „Die humanitäre Hilfe steht meist in keinem Verhältnis zum Aufwand der militärischen Mittel. Der größte Teil der Intelligenz wird nach wie vor in Waffensysteme und Rüstung investiert, statt diese Intelligenz für die Entwicklung der armen Völker einzusetzen. Die Armen hungern nicht, weil wir zu viel essen (das sollten wir aus anderen Gründen nicht tun), sondern weil wir zu wenig denken“, so Scheuer. Abschließend vertiefte Scheuer die christliche Spiritualität des Friedens. Dazu gehöre die Gerechtigkeit suchende  „Compassion“ (J.B. Metz).

Verschieden ReferentInnen erörterten die Rolle von Religionen in Konflikten. Auch wenn Religion vermehrt als eskalierender Faktor wahrgenommen wird, trage sie weltweit auch zu einem friedlichen Zusammenleben bei.

Unter den 200 TagungsteilnehmerInnen waren  Pax Christi MitarbeiterInnen  aus Wien, Graz, Linz, Amstetten und Innsbruck dabei und brachten sich in einigen interessanten Arbeitskreisen ein.