Stellungnahme von Pax Christi International zu Nizza

Pax Christi International steht an der Seite der Opfer in Nizza und fordert auf zu Aktionen zur Unterstützung von Gerechtigkeit und menschlicher Sicherheit.

 „An diesem Morgen riss uns die Nachricht von dem schockierenden Angriff in Nizza, Frankreich, bei dem mindestens 84 Personen getötet wurden, darunter viele Kinder, aus dem Schlaf. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt oder traumatisiert. Dieser Anschlag wurde während des festlichen Feuerwerks zum Nationalfeiertag – an dem die Franzosen die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit feiern – verübt. Welch ein Kontrast zu Gewalt und Extremismus! Das Ereignis selbst, aber auch die Häufigkeit der Angriffe machen uns starr, aber wir nehmen dieses nicht hin!

Wir in Pax Christi International sind solidarisch mit den Menschen in Nizza, mit Frankreich und mit den Menschen aller Nationen weltweit, die in dieser Realität leben müssen, wo Gewalt und die daraus entstehende Unsicherheit die Norm sind. Wir verurteilen die schrecklichen Angriffe in Nizza ebenso, wie wir die Anwendung jeder Art von Gewalt, überall, verurteilen. Die Gewalttäter müssen vor Gericht gebracht und nach den Regeln des Gesetzes für ihr Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden. 

Unsere Aussage für die Opfer dieses Angriffs und für alle, die solche Angriffe in allen Ecken unserer  Welt erlitten haben, sei, dass wir Gewalt nicht zu dulden bereit sind, und ebenso wenig die Gründe, die zur Gewalt führen: Unterdrückung, Ungleichheit, Ausschluss, Gier, Diskriminierung und Angst. Wir wollen uns an die Hoffnung klammern, dass wir es besser machen können, dass wir Lösungen finden werden, die nicht Zuflucht nehmen bei den falschen Versprechen der Gewalt. Wir wollen für Bedingungen arbeiten, die zum Frieden führen, und unser Einstehen für Menschenrechte und Gerechtigkeit für alle soll Systeme abbauen helfen, die zum Konflikt führen.

Pax Christi International ist beunruhigt, dass die Regierung Frankreichs in Zusammenarbeit mit anderen innerhalb der internationalen Gemeinschaft, auf diesen Angriff mit wachsendem Militäreinsatz im Mittleren Osten antworten wird, wir glauben, dass die richtige Antwort darin besteht, zu den Menschenrechten zu stehen und die Gerechtigkeit zu fördern – nicht Militäraktionen zu fördern, die Samen sind für zukünftige Angriffe wie in Nizza. Unsere Bewegung ist der Überzeugung, dass Gewalt nur weitere Gewalt erzeugt, und dass dadurch niemals Frieden und Sicherheit erreicht werden, in denen jedes menschliche Wesen zu leben verdient. Es sind Aktionen wie der Angriff in Frankreich, die unseren Entschluss bestärken, für Gerechtigkeit und Frieden in unserer Welt zu arbeiten. Unsere 120 Mitgliedsorganisationen arbeiten dafür in fünf Kontinenten, und heute geben wir unsere Verpflichtung bekannt, in Solidarität mit den Opfern dieses Angriffs, mit den Menschen in Nizza und allen jenen, die sich nach einer Welt ohne Gewalt sehnen, Gerechtigkeit und Frieden zu kultivieren, die der Menschenwürde entsprechen.

Heute teilen wir unseren Schmerz mit allen denen, die gestorben sind und beten für die, welche die  Brutalität dieses Angriffs verstört. Weil wir fest daran glauben, dass Gewalt nicht das letzte Wort hat, macht uns der Schmerz nicht stumm und wird uns nicht abhalten von der Arbeit, die zu tun ist.

Brüssel, 15. Juli 2016
Pax Christi International
Übersetzung: Gerhilde Merz, Kommission Israel/Palästina in Pax Christi Österrreich