Aktuelle Termine Pax Christi Tirol

31.10.2013:
um 19 Uhr
im Haus der Begegnung Pax Christi Stammtisch zum Thema: " A B C – Waffen in Syrien und anderswo" (Impulsreferat von Alejandro Boucabeille mit anschließender Diskussion)

29.11. 2013:
ab 19 Uhr Pax Christi Tirol kocht „Spatzln“ im Dinnerclub (Caritas Integrationshaus, Gumppstr.) Anschließend berichten Vroni und Jussuf über ihren EAPPI-Einsatz in Israel/ Palästina

4.12. 2013:
um 6.30 Uhr Rorate mit Bischof Manfred im Haus der Begegnung

 

Gedenken 75 Jahre November Pogrom

Um den 9. November 1938 wurde in ganz Deutschland ein gegen die jüdische Bevölkerung gerichteter und von langer Hand geplanter Pogrom in Gang gesetzt. In Wien wurden im Verlauf des Pogroms 42 Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet. Tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden, so sie nicht bereits in den Monaten vorher arisiert worden waren, geplündert und beschlagnahmt. Insgesamt 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon in das KZ Dachau. Auch in den Bundesländern wurden Synagogen und Gebetshäuser zerstört sowie Geschäfte und Wohnungen der noch nicht vertriebenen Juden geplündert und beschlagnahmt……
An diesen Tagen gibt es besondere Veranstaltungen in ganz Österreich. Im Gedenken und in der Trauer ist Pax Christi dabei.

Veranstaltungen:

Steyer 7. Nov 17.00 Gedenkfeier am Jüdischen Friedhof Steyr

Bregenz 8. Nov.19.30 „Dass wir in Bregenz waren, darüber haben wir geschwiegen…“
(Theater Kosmos – Mariahilferstr.29)

Wien 9. Nov.17.00 Mechaje hametim – Der die Toten auferweckt,
ökumenischer Gedenkgottesdien
(Ruprechtskirche Judengasse)

Innsbruck 9. Nov 17.30 Gedenken am jüischen Freidhof und Schweigemarsch zum
Landhausplatz, Kadish

(Städt. Westfriedhof Egger Lienzstr.)

Salzburg 9. Nov. 17.30 Erinnerung die bewegt
(Linzergasse 5)

Klagenfurt 9. Nov. 16.00 Mahnwache wider das Vergessen
(Alter Platz )

Graz 9. Nov. 19.00 75 Jahre Reichsprogromnacht in Graz
(David Herzogplatz 1)

Lustenau 9. Nov. 20.00 Gedenkstättenenthüllung : Opfer von Gewalt und Diktatur
(vor dem Rathahaus)

Eisenstadt 10. Nov 18.00 Lesung: Ihr sollt die Warhheit erben Anita Lasker- Wallfisch
( jüd. Museum Unterbergstr.6)

„Wir dürfen jedoch nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern müssen für unsere Gegenwart und Zukunft aus der Geschichte lernen. Auch heut gilt es, stets wachsam zu sein und das Überschreiten moralischer Grenzen genau zu beobachten. Wir alle sind immer wieder gefordert, antisemitische und rassistische Äußerungen und Handlungen zu erkennen und mit gebotener Eindeutigkeit zu verurteilen.“ Mag.a Barbra Prammer, Präsidentin des Nationalrats

Die Veranstaltungen sind online abrufbar unter:
www.parlament.gv.at/gedenken_novemberpogrome

Autor: Jussuf Windischer

Gaza Fakten

Gaza und die Blockade

Seit 2007 leben die 1,7 Millionen Bewohner von Gaza – mehr als die Hälfte davon Kinder – unter einer strengen Blockade, die die Bewegung von Menschen und Gütern (einschließlich medizinischer Versorgung, Baumaterial, Ersatzteile für Maschinen, Heizmaterial, Chemikalien, Rohmaterial für industrielle Produktion, elektrische Ausrüstung etc.) nahezu unmöglich macht. Nach Erhebungen der UN OCHA (= UN Office for the Coordination of Humanitarien Affairs) sind die Resultate dieser Blockade:

  • In der ersten Hälfte 2013 durften weniger als 200 Personen Gaza in Richtung Israel verlassen;
  • 57 % der Haushalte in Gaza erleben Nahrungs-Engpässe und ungefähr 80 % erhalten Nahrungshilfe in irgendeiner Form;
  • 35.5 % aller Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen sind arbeitslos – eine der höchsten Arbeitslosenraten weltweit;
  • Wegen der Brennstoffknappheit betragen die Stromausfälle täglich in den meisten Bereichen Gazas bis zu 12 Stunden;
  • Nur 25 % der Haushalte in Gaza erhalten täglich Fließwasser, und dann nur stundenweise.
  • Über 90 % des aus den Wasserleitungen in Gaza entnommenen Wassers sind  für den menschlichen Gebrauch unsicher; die nötigen Filtereinrichtungen können (dürfen) jedoch  nicht nach Gaza eingeführt werden;
  • Während der ersten Hälfte 2013 durfte täglich weniger als eine LKW-Ladung an Gütern aus Gaza ausgeführt werden.
     

Die Blockade wurde von Israel mit Unterstützung der USA eingerichtet, um die Hamas zu  schwächen. Nach mehr als sechs Jahren ist es jedoch klar, dass die Blockade ein totaler Fehler war. Die Hamas wurde durch diese Maßnahme nicht geschwächt. Die Sicherheit in Israel wurde nicht verbessert. Und die Friedenserwartungen zwischen Israelis und Palästinensern  sind nicht realistischer geworden. Was jedoch bewirkt wurde, ist eine Zunahme der Armut und des Leidens für die Zivilbevölkerung von Gaza.

Lesen Sie die Berichte des „American Friends Service Committee“  über „Gaza und die Blockade“ auf http://afsc.org/resource/gaza-under-siege

Übersetzung: Gerhilde Merz

Vertreibung von Beduinen aus der Wüste in Israel verhindern

Pax Christi Deutschnland und Rabbiner für Menschenrechte bitten Bundesregierung und Parteien um Unterstützung.  Die Pax Christi Deutschland-Nahost-Kommission hat sich gemeinsam mit den Rabbinern für Menschenrechte mit der Bitte an Bundesregierung und Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag gewandt, möglichst umgehend mit den in Israel für den „Prawer-Begin-Plan“ Verantwortlichen Kontakt aufzunehmen. Es geht darum, die Sorgen und Bedenken der internationalen Gemeinschaft darzulegen, falls dieser Plan im israelischen Parlament verabschiedet und umgesetzt würde. Dr. Manfred Budzinski, der Sprecher der Nahost-Kommission, betont: „Gegenwärtig sind etwa 40.000 Beduinen in Gefahr, infolge dieses Planes ihre Häuser und ihre Grundstücke zu verlieren."  Dieses Gesetzgebungsverfahren hat in den letzten Wochen zu zahlreichen Protesten in Israel, Palästina und der ganzen Welt geführt. Schon in den vergangenen Jahren hat die internationale Gemeinschaft wiederholt ihre Kritik gegen den Plan zum Ausdruck gebracht. Im März 2012 hat der UN-Ausschuss für die Beseitigung für Rassendiskriminierung Israel aufgefordert, die vorgeschlagene Umsetzung der Rechtsvorschriften des Prawer-Begin-Plans wegen erkennbarer Diskriminierung zurückzuziehen. „Bereits im Juli 2012“, so Manfred Budzinski, „verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, in der Israel aufgefordert wurde, diesen Plan und seine Politik der Verdrängung, Vertreibung und Enteignung zu stoppen.“ Am 24. Juni 2013 hat das israelische Parlament, die Knesset, in erster Lesung das „Gesetz zur Regelung der Beduinen in der Negev-Settlement“, auch „Prawer-Begin-Plan“ genannt, mit 43 zu 40 Stimmen verabschiedet. Der Gesetzentwurf wird nun von dem Ausschuss für Inneres und Umwelt für die zweite und dritte Lesung in Kürze vorbereitet. Dieser Plan sieht vor, 40 Prozent der Beduinen, die heute in sogenannten „nicht anerkannten Dörfern“ leben, in vom Staat dafür vorgesehene Areale umzusiedeln. Der Plan legt außerdem fest, dass die Beduinen nur zu 50 Prozent für den Verlust des Landes entschädigt werden. Die nationalreligiöse Partei „Jüdisches Heim” (Vorsitzender ist Naftali Bennett) hat in letzter Minute den folgenden Zusatz durchgebracht: Den Beduinen soll nur eine begrenzte Zeit  für die Akzeptanz dieser Kompensation zugestanden werden (die dann zugleich deren Zustimmung zur Konfiszierung des Landes bedeutet).  Falls sie aber in diesem Zeitraum die Kompensation nicht unmittelbar annehmen sollten, verlieren sie ihr Recht auf Kompensation. Nach der Umsetzung des "Prawer-Begin-Plans" soll das Land für jüdische Staatsangehörige zur Verfügung gestellt werden.
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„Vertreibung von Beduinen aus der Wüste in Israel verhindern“ weiterlesen

Lampedusa- Überlegungen

Etliche Landesgruppen von Pax Christi  veranstalteten oder beteiligten sich in diesen Tagen an den Gedenkfeiern zu Lampedusa.
„Lass die Tiefe nicht mich verschlingen“ /Ps.69,16), so das  Thema  vom 17.10. bei einem Gedenken in Innsbruck, einem Gottesdienst im Gedenken an 390 Menschen, die vor der Küste von Lampedusa ertrunken sind.
Fast unerträglich: in der Liturgie versanken 290 Glaskugeln einzeln  in einer Wasserschüssel, symbolisch für 290 Menschen, Männer, Frauen und Kinder, deren Überlebenskampf und Hoffnungen im Meer versanken. Wir trauerten, weinten und beteten.

Erinnerungen wurden wach:

  • Vor einigen Jahren empfing ich am Abend 2 Afrikaner im Caritas Integrationshaus, die direkt von Lampedusa, in einem Container versteckt, nach Innsbruck kamen. Sie kamen ins Integrationshaus, sie kamen zum Dinnerclub und kannten sich nicht mehr aus, sie klammerten sich an die Tischkante, sie hatten dien Boden unter den Füßen verloren, zitterten, schauten wirr durch die Gegend , bevor sie in der Kapelle erschöpft einschliefen.
  • Vor einigen Jahren besuchte ich Nouakchott in Mauretanien: mein Freund, Bischof P. Martin Happe zeigte mir den kleinen Hafen, aus dem die Flüchtlingsboote auslaufen, er klagte über die vielen Toten, er klagte über die Verzweiflung der Flüchtlinge und sprach auch über seine Versuche die Deutsche Bischofskonferenz von dieser Realität zu informieren.
  • Vor einigen Jahren besuchte ich Bamako (Mali): ein verarmtes Land. Am Markt gibt es Zwiebel und Produkte aus der EU, sie sind billiger als die Zwiebeln und Produkte Malis. Mit Dumpingpreisen macht die EU den Markt von Mali, auch von Mauretanien und anderen Ländern kaputt; Chinesen kauften damals ganze Landstriche auf, andere sicherten sich die Rechte, um den Giftmull und Schrott an den Küsten ins Meer abzuwerfen und zu versenken.
  • Vor einigen Jahren klagten Verantwortliche in Mali, wie Hunderte und Aberhunderte von Flüchtlingen an der Festung Europa abprallten , wenn sie überlebten, zurückgeschickt wurden, von FRONTEX (von EU subventioniert) in die Wüste und auch gegen Süden getrieben wurden; einige starben in  Anhaltelagern, in der Wüste, allzu viele starben in Flüchtlingslagern oder verhungerten auf dem Heimweg
  • Vor einigen Tagen erreichten uns die Hiobsbotschaften aus Lampedusa.

 

Wie reagiert die EU, wie die Politik, wie reagiert Österreich. Die Festung Europa wird beschworen. Stimmen der besseren Grenzabsicherung werden laut. Die Mittel der Entwicklungszusammenarbeit werden auf einen neuen beschämenden Tiefststand heruntergesetzt. Der Kampf gegen Schlepper bzw. Fluchthelfer soll verschärft werden. Wie sollen denn die Leute fliehen? Sicher nicht via Visumsantrag, via Asylantrag an die jeweilige Botschaft, auch nicht via Reisebüro und regulär gebuchtem Flugzeugticket. Flucht ist viel grausamer und viel bitterer. Ohne Schlepper bzw. Fluchthelfer gelingt keine Flucht, ob man viel oder wenig zahlen muss: egal. Der bittere Preis der Zynismen der jeweiligen Innen- und AußenpolitikerInnen der EU Staaten ist den Flüchtlingen sicher. Die Zynismen überschlagen sich und werden nicht nur Pax Christi MitarbeiterInnen zu viel, sondern allen Bürgern und Bürgerinnen, die sich Menschlichkeit und  Humanismus bewahrt haben. 
 

Innsbruck 17.Okt. 2013
Dr. J. Windischer
Gerneralsekretär Pax Christi Österrreich

Veranstaltungsübersicht (Pax Christi Oberösterreich)

>> Sa 26. Oktober 2013, ab 9.30 Uhr
Taferl-Wallfahrt am Staatsfeiertag: "Den Weg mit Franziska gehen" (am 6. Jahrestag der Seligsprechung von Franz Jägerstätter)
Richtberg-Taferl, Reindlmühle, bei Altmünster am Traunsee
Kontakt: Erna Putz (0699) 1179 4665

 

>> Fr 15. November 2013, 13.30 Uhr (Mittagessen: ab 12.30 Uhr)
Pax-Christi-Besinnungstag 2013 "Kleider machen Leute"
Cardijn-Haus, Kapuzinerstraße 49, 4020 Linz
Anmeldung: bei Pax Christi OÖ
 

>> Di 10. Dezember 2013, 19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Cardijn-Haus, Kapuzinerstraße 49, 4020 Linz
 

>> 15.-22. Februar 2014
Diözesanwallfahrt ins Heilige Land (mit eigenem Friedenschwerpunkt)
Nähere Infos: Pax Christi OÖ


 

Lampedusa – Ein Kommentar von Adalbert Krims (Vorstandsmitglied von Pax Christi Österreich)

FÜR EINE SOLIDARISCHE FLÜCHTLINGSPOLITIK IN EUROPA

Die Flüchtlingstragödie vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, von Papst Franziskus als „Schande“ bezeichnet, hat in ganz Europa Betroffenheit ausgelöst. Die Antwort der Europäischen Union kann und darf nun nicht darin bestehen, den „Schutz“ der EU-Außengrenzen weiter zu „verbessern“. Denn abgesehen davon, dass Stacheldrahtzäune und Küstenwachen verzweifelte Menschen nicht von ihrer Flucht abhalten können, ist eine solche Politik zutiefst unmenschlich und eines zivilisierten Europas unwürdig. Längerfristig muss es darum gehen, die Fluchtursachen – also vor allem Kriege, Hunger und Armut – zu bekämpfen. Dazu wäre u. a. eine massive Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit der EU und ihrer Mitgliedsländer erforderlich. Leider sehen wir – auch in Österreich – die gegenteilige Tendenz: die ohnehin bescheidenen EZA-Mittel werden weiter gekürzt.

Die Tragödie von Lampedusa – aber auch das tägliche Drama der Syrien-Flüchtlinge – erfordert jedoch darüber hinaus Sofortmaßnahmen. Es darf nicht sein, dass die Erstaufnahmeländer alleine gelassen werden, sondern es muss internationale, vor allem europäische Solidarität zur Bewältigung der Flüchtlingskrisen geben. Dazu gehört die Unterstützung der Erstaufnahmeländer ebenso wie eine solidarische Verteilung der Flüchtlinge auf alle Länder der Europäischen Union. Die Staaten an den EU-Außengrenzen, die die ersten Ziele der Flüchtlingsströme aus Afrika und dem Mittleren Osten sind, gehören ohnehin zu den ökonomisch schwächeren und besonders von der Krise geschüttelten Ländern, weshalb sie in besonderem Maße auf die Solidarität der gesamten EU und insbesondere der reicheren Staaten, zu denen auch Österreich gehört, angewiesen sind.

Autor: Adalbert Krims

Präsidium von Pax Christi Österreich – Das Problem liegt im Antiziganismus

„Das Problem sind nicht die Roma, das Problem ist der Antiziganismus“ so Gernot  Haupt beim Treffen von Pax Christi Österreich. Diesmal trafen sich die Delegierten am 21./22.September  in Pinkafeld. Fünf Vertreter der Volksgruppe der Burgendländer Roma und Monika Scheweck, Referentin für  Romapastoral in Eisenstadt, waren dabei. Alle bestanden darauf, die romantisierenden Vorurteile über Roma aufzugeben. Das "Lustig ist das Zigeunerleben“ hat nie gestimmt. Sie forderten, sich gegen Kriminalisierung und Marginalisierungzu stellen, erinnerten an Progrome und KZ Programme der Nazi Zeit.

Auf Grund des vorherrschenden Antiziganismus, eines  Rassismus, der sich gegen Roma, Sinti und andere richtet, braucht es vor allem ein Umdenken der Dominanzgesellschaft. Die Roma brauchen vor allem ein Umdenken der dominanten Mehrheitsgesellschaft, dann vor allem Solidarität der Kirchen und der Gesellschaft.

In großer Einstimmigkeit möchte Pax Christi Österreich, dass die sg. Romapatoral einen würdigen Stellenwert in  den Diözesen einnimmt. Gerade Papst Franziskus fordert ChristInnen auf, am Aufbau einer Gesellschaft mitzuwirken, welche Menschen und  Menschengruppen nicht mehr an den Rand drängt, sondern voll aufnimmt. In unseren Kirchen  möchten wir, dass diese Pastoral in allen Diözesen gepflegt wird, dass auch die personellen Reourcen diesem Anliegen entsprechen. Ein weiteres positves Signal wäre, wenn RomavertreterInnen  direkt unseren Hirten, unseren Bischöfen  vielleicht  im Rahmen einer Bischofskonferenz von ihren Leiden und Freuden berichten könnten. Pax Christi Österreich möchte als erstes Zeichen Romavertreterinnen ins Leitungsgremium (Präsidium) einladen.

Ein weitres Theam: wenn es Leuten so schlecht geht, dass sie betteln müssen, ist das bedauerlich genug. Bettelverbote  oder Bestrafungen sind zynisch und verschlimmern die Not, verletzen ein grundlegendes Menschenrecht.

Abschließend trafen sich Roma und Pax Christi bei der Gedenkstätte in Oberwart und gedachten in einer Schweigeminute der Opfer des Sprengstoffattentats vom 4. Feber 1995.

Die Arbeitsgruppe „Roma und Antiziganismus“ wird sich in Hinkunft in Pax Christi dem Anliegen der Roma, Sinti und anderer  in Kirche und Gesellschaft widmen.

Pinkafeld am 21.9.2013

Dr. Jussuf Windischer
Generalsekrtetär von Pax Christi

 

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Fotos: Julius Horvath

Reuven Moskowitz – ein Friedenabenteurer und Zeitzeuge aus Israel

Auf Einladung des Evangelischen Bildungswerkes, Pax Christi Oberösterreich, der Friedensinitiative der Stadt Linz und der Solidarwerkstatt, sprach der 85-jährige jüdische Israeli Reuven Moskowitz am 10. September in Linz über sein Verhältnis zu Israel. Moskowitz, der aus dem nordrumänischen Schtedtl Frumusica stammt und sehr gut Deutsch spricht, lebt seit vielen Jahren in Israel. Er hat dort einen Kibbutz und damit auch Israel mitaufgebaut. Er sagt: „Ich liebe Israel“.

Als Resume über sein Leben fällt beim Vortrag aber der Satz „Mein Herz ist gebrochen. Mir tut es weh, wie man dieses Land kaputt macht. Man macht immer wieder Freunde zu Feinden.“ Er kann die Schikanen und die Vertreibung der PalästinenserInnen nicht verstehen. Sie seien genauso Kinder Abrahams und verweist auf Ismael dessen erstes Kind, der als Stammvater der Araber gilt.

Moskowitz versteht sich als Vertreter eines aufgeklärten Judentums, das er vor dem Krieg erlebt hat, und sieht diese Einstellung im Gegensatz zu einem religiös-fundamentalistischen Judentum. Er sagt, wir sind als Volk beauftragt, aber nicht exklusiv das auserwählte Volk. Israel erlebt er heute als rassistisch und ohne Mitgefühl. Dabei verweist er auf einen der Gründer Israels, David Ben Gurion, der schon gesagt haben soll „Was anderen Menschen passiert, interessiert uns nicht“.

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