
Palaver lehrte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2023 Systematische Theologie an der Universität Innsbruck. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich insbesondere auf Themen wie Gewaltfreiheit, Religion und gesellschaftlichen Frieden. Der international anerkannte Theologe ist außerdem Präsident von Pax Christi Österreich.In dem Ernennungsschreiben betont die finnische Vorsitzführung die besondere Relevanz der OSZE-Grundprinzipien, wie sie in der Helsinki-Schlussakte von 1975 festgelegt wurden. Diese Prinzipien seien aktueller denn je und müssten entschlossen verteidigt werden, so Außenministerin Valtonen. Zu den Schwerpunkten der finnischen Präsidentschaft zählen neben der Unterstützung der Ukraine auch der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit, die Stärkung der Zivilgesellschaft sowie die Förderung der Beteiligung von Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen an der OSZE-Arbeit, hieß es. „Die Unterstützung der territorialen Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine steht im Mittelpunkt unseres Vorsitzes“, betonte Valtonen.
Palaver dankt für Vertrauen
In einer der Nachrichtenagentur Kathpress vorliegenden Stellungnahme bedankte sich Palaver für das entgegengebrachte Vertrauen. Zugleich bekräftigte er seine Unterstützung für die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine und unterstrich die Bedeutung der OSZE als zentrale Institution zur Förderung von Sicherheit, Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten.
Wilhelm Guggenberger, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, wertete Palavers neues Amt als „eine Auszeichnung für ihn und eine Bestätigung der Bedeutsamkeit seiner wissenschaftlichen Arbeit als Sozialethiker sowie seines zivilgesellschaftlichen Engagements“. Palaver sei der Fakultät weiterhin als Experte verbunden, so Guggenberger in einer Stellungnahme am Donnerstag: „Die Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Formen gesellschaftlicher Gewalt und die Suche nach Möglichkeiten diese zu reduzieren bzw. zu überwinden, zählt seit langem zu einem der Kernthemen der wissenschaftlichen Forschung an unserer Fakultät.“ Die Ernennung Palavers als OSZE-Sonderbeauftragter zeige zudem, „wie gesellschaftlich relevant philosophische und theologische Arbeit ist“, betonte der Dekan.
Der OSZE mit Sitz in Wien gehören 57 Staaten an. Sie umfasst vor allem europäische Länder, aber auch die Staaten Zentralasiens, die USA und Kanada. Dazu kommen elf Partnerstaaten, die meisten in Nordafrika. Gegründet wurde die OSZE im Zuge des Ost-West-Konflikts durch die Helsinki-Verträge 1975, die wesentlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung in Europa hatten.