Belo Monte und „Andritz“

Pax Christi Österreich geht es nicht nur um die Bewahrung der Schöpfung, sondern viel mehr um die Verteidigung des Lebensraum im Amazonas. Das Megastaudammprojekt Belo Monte zerstört Lebensraum, Österreichs Wirtschaftengagement ist daran beteiligt! Interessanter Kommentar von Wolfgang K. Heindl:

"Das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt wird derzeit in Bischof Erwin Kräutlers Diözese am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonien gebaut. Mit 5 bis 10 Prozent ist daran das österreichische Unternehmen "Andritz" beiteiligt. Andritz wird für Turbinen und Generatoren 330 Millionen Euro des insgesamt 900 Millionen Euro schweren Projekts erhalten, das gemeinsam mit einem europäischen Konsortium und der Norta Energia abgewickelt wird. Das ist der größte Hydro-Deal in der Andritz-Geschichte – eine Unternehmergeschichte, in der die menschenrechtliche Bilanz beschämend ausfällt. Die börsennotierte Andritz AG ist das letzte europäische Unternehmen, das noch am umstrittenen Ilisu-Staudamm in der Türkei beiteiligt ist. Bei diesem Projekt, bei dem der Tigris aufgestaut wird, sind die österreichischen, deutschen und schweizer Exportrisikoagenturen schon vor Jahren wegen mangelndem Umwelt- und Kulturgüterschutz ausgestiegen. Andritz ist geblieben.

Andritz ist auch am Bau der Zellstofffabrik Bell Bay auf Tasmanien beteiligt. 200.000 Hektar Wald sollen dort in den nächsten Jahren abgeholzt werden. Australische Unternehmen ziehen sich zurück, die Andritz AG bleibt. Die dramatischen Folgen: Bäume so hoch wie der Stephansdom werden gefällt und 64.000 Tonnen hoch giftige Abwässer jeden Tag ins Meer geleitet. Wird Belo Monte in Brasilien tatsächlich gebaut, müssen bis zu 40.000 Menschen umgesiedelt werden. Eine Fläche so groß wie der Bodensee und der Neusiedlersee zusammen wird geflutet. Die Folgen für Mensch, Flora und Fauna sind noch gar nicht abzuschätzen." 

aus Weltblick, Aug. 2012