FÜR GERECHTEN FRIEDEN UND DIE VORRANGIGE OPTION DER GEWALTFREIHEIT
Pax Christi zum 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, wurde mit dem deutschen Überfall auf Polen der
Zweite Weltkrieg ausgelöst. Innerhalb von 6 Jahren haben mehr als 60 Millionen Menschen
das Leben verloren, Zigmillionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben und auch die
materiellen Schäden waren unermesslich.
Daran erinnert die kirchliche Friedensbewegung Pax Christi Österreich anlässlich des internationalen Antikriegstages. Der 1. September 1939 ist bis heute eine Mahnung für Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit. Gerade angesichts aktueller Bedrohungen des Friedens müssen Kirchen und Christen ihre Stimme erheben, wenn übersteigerter Nationalismus, Menschenverachtung und Rassismus wieder laut werden, wenn durch Militarismus, Rüstung und Rüstungsexporte die Kriegsgefahr wächst.
Pax Christi ist nach Ende des Zweiten Weltkrieges ursprünglich als Versöhnungswerk zwischen Deutschen und Franzosen entstanden, die sich zwischen 1939 und 1945 nicht zum ersten Mal in der Geschichte als Feinde im Krieg gegenüberstanden. Das Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges muss auch die Selbstkritik der Kirchen und Christen über ihr eigenes historisches Versagen einschließen, betont Pax Christi Österreich.
Zugleich müssen Lehren aus der Geschichte gezogen werden, die zu einem grundsätzlichen Umdenken bezüglich der traditionellen kirchlichen Lehre vom „gerechten Krieg“ hin zu einer Lehre vom „gerechten Frieden“ führen müssen. Diese muss die prinzipielle Ablehnung aller atomaren und anderen Massenvernichtungsmittel beinhalten, darüber hinaus aber auch eine klare Absage an die Gewalt als Mittel zur Lösung zwischenstaatlicher und internationaler Konflikte.
Im Sinne der vom Vatikan und Pax Christi International ins Leben gerufenen „Catholic Nonviolence Initiative“ setzt sich auch Pax Christi Österreich für die „vorrangige Option der Gewaltfreiheit“ ein, sodass auch in Österreich die Gewaltfreiheit immer stärker das Leben in Kirche, Gesellschaft und Politik bestimmen kann.
Innsbruck-Wien-Linz, 30. August 2019
PAX CHRISTI ÖSTERREICH
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang PALAVER, Präsident
Adalbert KRIMS, Vizepräsident
Dr. Meinrad SCHNECKENLEITHNER, Vizepräsident