„Entwurzelung – Die gefährlichste Krankheit“ – Ausstellung der Berliner Friedensbibliothek im Linzer Mariendom

Die Ausstellung mit Texten von Simone Weil ist von 29. Mai bis 9. Juli 2021 im Linzer Mariendom zu sehen. Die Ausstellungseröffnung erfolgt am Freitag, 28. Mai 2021 im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen im Linzer Mariendom.

Die Ausstellung betrachtet die Welt auf der Suche nach den Ursachen von Gewalt und Ungerechtigkeit. Sie beleuchtet das Problem der Entwurzelung, deren Kennzeichen sie schonungslos benennt: Krieg und Umweltzerstörung, Waffenverkäufe, die Allmacht des Geldes und das Verlangen nach Bereicherung, das Ausspielen der einen Armen gegen die anderen. Die heute sichtbaren Opfer dieser Krankheit sind die Toten der Kriege, die ins Abseits Gedrängten und die immer mehr werdenden Flüchtlinge, auch Entwurzelte, vor denen Europa seine Grenzen dichtmachen möchte.

„Niemand wird einen Menschen für unschuldig halten, der, selber Nahrung im Überfluss besitzend, einen fast zu Tode Verhungerten findet und vorbeigeht“.
Viele Wurzeln geben dem Menschen Halt, Schutz und Geborgenheit. Werden die Wurzeln gekappt, verkümmert der Mensch, er verliert Zukunftsperspektiven und wird anfällig für Gewalt.
Die wichtigste Überlegung der Ausstellung bleibt die Frage nach der Einwurzelung, wie der Mensch zu den Wurzeln kommen kann.

Simone Weil (1909 – 1943), Philosophin, Autorin, selbst Opfer Hitlers und seines Systems, benennt mit ihren Texten scharfsinnig die Ursachen und Folgen von Entwurzelung. Sie glaubt an einen Gott, der sie gerade in ihrer Ohnmachtserfahrung begleitet.

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